Der Diesel blüht

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Auf nordrhein-westfälischen Äckern hat die Rapsblüte begonnen, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Während die Felder in den Niederungsgebieten, wie der Soester Boerde und der Köln-Aachener Bucht, schon kräftig gelb leuchten, zeigt sich in den kälteren Regionen, wie Ostwestfalen und der Eifel, erst ein zarter gelber Schimmer in den grünen Rapsfeldern. Die Rapsblüte erfreut nicht nur die Menschen, sondern auch die Bienen, denen der Raps reichlich Nektar spendet. Nebenbei befruchten die Bienen dabei die Blüten, die bis zum Juli zu Schoten mit kleinen, zwei Millimeter dicken Körnern heranwachsen, die einen sehr hohen Ölgehalt haben. In guten Lagen können mehr als vier Tonnen Raps geerntet werden. Raps wächst in Nordrhein-Westfalen auf etwa 60 000 Hektar.

Wegen seiner für die menschliche Gesundheit sehr hochwertigen Ölsäurenzusammensetzung, wie auch bei Olivenöl, geht der meiste Raps in die Ernährungsindustrie und dient zum Beispiel als Grundstoff für Margarine. Mit 19 600 Hektar Raps wird in Nordrhein-Westfalen knapp ein Drittel als nachwachsender Rohstoff angebaut und zum Beispiel zu biologisch abbaubaren Schmierstoffen, Sägeketten- und Hydraulikölen, aber auch zu Biodiesel verarbeitet. Damit wird ganz wesentlich die Umwelt entlastet, denn der Raps bindet Kohlendioxid aus der Luft, das unter anderem als Rückstand aus der Verbrennung fossiler, also begrenzter Rohstoffe, wie Heizöl, Steinkohle und Erdgas, entstanden ist.

Raps in der Fruchtfolge tut auch dem Boden gut. Er wird bereits im August gesät und entwickelt noch vor dem Winter ein bodendeckendes Blätterkleid, das den Acker vor Verschlämmung und Winderosion schützen kann. Mit ihren tiefen Pfahlwurzeln greift die Pflanze in die unteren Bodenschichten ein und holt Nährstoffe, die vom Regen nach unten ausgewaschen worden sind, wieder in den Wurzelbereich der Pflanzen zurück. Nach der Ernte der Rapspflanzen ist der Boden durch die monatelange Beschattung in einem so guten Zustand, dass der Landwirt nachfolgenden Weizen oft ohne weitere Bodenbearbeitung einsäen kann.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 09.05.2006