Blumen zum Essen?

Löwenzahn auf einer WeideBild vergrößern

Im asiatischen Raum schon lange bekannt und beliebt, finden essbare Blüten hierzulande erst langsam den Weg vom Garten auf den Teller. Mutige dekorieren kalte Platten oder auch Tellergerichte mit Speisechrysanthemen oder Kapuzinerkresse. Aber wer weiß schon, dass man die hübsche Dekoration auch verspeisen kann? Verblüffend groß sind Auswahl und Zubereitungsmöglichkeiten essbarer Blüten, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Wer sich noch nicht so recht ans Blütenessen gewöhnen kann, kann beispielsweise die Blüten von Borretsch, Lavendel, Löwenzahn, Kapuzinerkresse oder Malve als Dekoration verwenden.

Aus Lavendelblüten lässt sich Gelee oder Marmelade kochen, auch die Blüten des Löwenzahns eignen sich zur Herstellung von Gelee oder einer Kaltschale. Die jungen Knospen, in Knoblauchbutter geschwenkt, ergeben eine leckere Vorspeise oder Beilage. Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse bezeichnet man im Volksmund auch als Gärtnerwurst, weil sie als würzigen Brotbelag hervorragend schmecken. Samen der Kapuzinerkresse können als falsche Kapern eingelegt werden und frische oder getrocknete Heckenrosenblüten lassen sich zu Tee, Fruchtsirup oder einem Dessert verarbeiten. Kocht man Ringelblumen aus, erhält man einen kräftig gelben Sud, der Speisen als Ersatz für Safran gelb färben kann. Holunderblüten eignen sich zur Dessertherstellung genauso gut wie zur Sektbereitung oder zum Ausbacken der bekannten Holunderküchel. Aus Kamillenblüten lässt sich nicht nur Gelee bereiten, sie ergeben auch ein herrliches Salatöl, wenn man sie mit einem guten Öl übergießt, für wenige Tage an einem warmen Ort stehen lässt, anschließend abfiltert und in gut verschließbare dunkle Flaschen füllt. Aus Malvenblüten lassen sich Brotaufstriche in Form von Gelee oder Marmelade zubereiten. Duftende Rosenblüten ergeben eine schmackhafte Bowle für laue Sommerabende. Bier aus Hopfenblüten herzustellen, ist dagegen eher etwas für Spezialisten.

Viele Blüten eignen sich sehr gut als Beigabe zu Frischkostsalaten: Borretsch, Kapuzinerkresse, Rosen- und Heckerosenblüten, Beinwell, Ringelblume, Kamille und das Gänseblümchen von der Rasenfläche. Die Blüten geben den Salaten nicht nur ein pfiffiges Aussehen, sie schmecken oft auch recht würzig.

Essbare Blüten sind in fast jedem Garten zu finden. Einfach mal einige Kräuter durchblühen lassen, den Ziergarten nach Essbarem durchforsten oder ein gesondertes Beet mit Blütensalat anlegen. Für alle, die nicht umständlich ein Sortiment zusammenstellen wollen, gibt es im Gartenfachhandel Samenmischungen, die garantiert leckeren Erfolg bringen. Weitere Informationen finden Sie hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.05.2006