Große Unterschiede beim Getreide

Getreideernte mit Claas-MähdrescherBild vergrößern

Obwohl noch ein Großteil des Getreides geerntet werden muss, geht die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen davon aus, dass im Vergleich zum Vorjahr mit deutlicheren Ertragseinbußen gerechnet werden muss. Das gute Ernteergebnis des Vorjahres wird nicht erreicht werden.

Die Gerstenernte ist bis auf die Höhenlagen abgeschlossen und zufriedenstellend verlaufen. Allerdings ist hier festzustellen, dass die Unterschiede sowohl bei den Erträgen als auch bei den Qualitäten sehr groß sind. Die Erträge liegen zwischen 7,5 und mehr als zehn Tonnen je Hektar. Bedingt durch die anhaltende Trockenheit traten die schlechteren Qualitäten gegen Ende der Gerstenernte insbesondere bei später reifenden Sorten auf. Wintergerste steht auf einer Fläche von 170 500 Hektar.

Mit 278 000 Hektar die wichtigste Getreideart in NRW ist der Weizen. Die anhaltende Hitze hat das Abreifen des Getreides stark beschleunigt. Die Weizenernte startete in diesem Jahr zwei bis drei Wochen früher als in Normaljahren. Inzwischen sind ein Viertel bis ein Drittel der Flächen geerntet, wobei die trockeneren Standorte und die frühreifen Weizensorten zuerst geerntet wurden. Wie schon bei der Gerste zeichnen sich auch hier große Unterschiede zwischen den Standorten ab. Die regional sehr begrenzten Niederschläge in diesem Jahr spielen dabei eine erhebliche Rolle. Die Angaben von Landhandel und Genossenschaften über die Erträge schwanken zwischen 6 und 9,5 Tonnen je Hektar. Allerdings ist die Weizenernte gerade erst gestartet, so dass noch abgewartet werden muss. Die Kammer schätzt, dass in diesem trockenen Jahr 10 bis 15 Prozent weniger gedroschen wird als in normalen Jahren.

Die Rapsernte hat ebenso wie die Weizenernte früher als gewöhnlich begonnen. Dies hat auch arbeitstechnisch zu Problemen geführt, weil Weizen und Raps teilweise gleichzeitig geerntet wurden. Hierzu müssen die Mähdrescher entsprechend umgebaut werden. Auch beim Raps stellt sich die Situation je nach Standort sehr unterschiedlich dar. Stellenweise wurden nur 3,5 Tonnen je Hektar gedroschen, aber es wurden auch mehr als 4,5 Tonnen erzielt. Über den Ölgehalt gibt es noch nicht viele Informationen. Zurzeit schwanken die Gehalte zwischen 42 und 45 Prozent und sind somit noch als recht gut zu bezeichnen. Raps wächst in NRW auf einer Fläche von 60 000 Hektar.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 26.07.2006