Ambrosia - eine Gefahr für Gesundheit und Natur?

Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia)Bild vergrößern
Beifußblättriges Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia). Foto: Dr. Marianne Klug

Das Beifußblättrige Traubenkraut, auch Ambrosia genannt, ist in den letzten Jahren in Südeuropa auf dem Vormarsch. Sein Blütenstaub kann starke Allergien auslösen und die Pflanze kann in landwirtschaftlichen Kulturen, wie Sonnenblumen und Zuckerrüben, zu einem gefürchteten Unkraut werden, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Ambrosia artemisiifolia ist ein einjähriges Ackerunkraut aus der Familie der Korbblütler. Die Pflanze kann eine Höhe von 30 cm bis zu 1,80 m erreichen. Die Stängel sind leicht behaart und färben sich im Laufe des Sommers auf der Oberfläche häufig rötlich. Die feinen Blätter sind gefiedert, im unteren Teil der Pflanze doppelt fiederspaltig oder gezähnt.

Die grüngelblichen männlichen Blütenköpfe sitzen am Ende der Zweige in traubenförmigen Blütenständen, darunter sitzen die weiblichen Blüten. Die ersten Blüten öffnen sich Ende Juli/Anfang August, der Höhepunkt der Blüte ist im August/September.


Blütenstand von Ambrosia artemisiifolia. Foto: Tobias Jesske

Der in großen Mengen gebildete und weit fliegende Pollen hat stark allergene Eigenschaften, wodurch die Belastung für Pollenallergiker deutlich verlängert werden kann. Für Deutschland gibt es zwar bisher keine gesicherten Erkenntnisse, dass sich der Pollen verstärkt ausbreitet, doch Vorsicht ist geboten. Durch Verteilung der Samen mit dem Fahrtwind entlang von Hauptverkehrsstraßen oder an Autoreifen wird die Pflanze weiter verbreitet. Als Verunreinigung im Vogelfutter, in Futtermitteln oder in Saatgut kann sie über weite Entfernungen verschleppt werden. Auch mit Bodentransporten oder Bodenresten an Geräten und Fahrzeugen kann der Samen, der über Jahrzehnte keimfähig bleibt, in neue Gebiete gelangen.

Das Beifußblättrige Traubenkraut stammt ursprünglich aus Nordamerika. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die Samen mit den Getreidevorräten der amerikanischen Armee in verschiedene Gebiete Westeuropas eingeschleppt. Seit Anfang der 90er Jahre hat sich die Pflanze im Rhonetal um Lyon, in der Poebene und in Ungarn stark ausgebreitet. Auch in der Schweiz tritt sie in der Region Genf und im Tessin inzwischen häufig auf und wird bekämpft.

Weiterführende Informationen

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 16.08.2006