Getreideernte bleibt Hängepartie

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Das regnerische, wechselhafte Wetter bereitet den Landwirten in Nordrhein-Westfalen anhaltende Schwierigkeiten bei der Getreideernte. Obwohl die ersten Mähdrescher schon vor fast einem Monat ausrücken konnten, ist in Nordrhein-Westfalen nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer erst die Hälfte des Winterweizens, der mit mehr als 275 000 Hektar wichtigsten Getreideart im Land, eingefahren. Abgeschlossen ist bisher nur die Ernte der Wintergerste, die mit mehr als 188 000 Hektar an zweiter Stelle in der Anbaustatistik steht. Beim Roggen ist noch über ein Drittel zu ernten. Die Sommergetreidearten, wie Hafer, Sommergerste und Sommerweizen, sind erst zu etwa 25 Prozent gedroschen.

Weit fortgeschritten ist die Ernte in der Köln-Aachener Bucht. Hier sind mehr als 80 Prozent des Winterweizens und des Winterroggens bereits unter Dach. Weit zurück ist die Ernte dagegen in Süd- und Ostwestfalen sowie am Niederrhein, wo teilweise noch mehr als drei Viertel des Winterweizens und Winterroggens zu ernten sind.

Bei vielen Landwirten liegen die Nerven blank, denn der ständige Wechsel von Regen und Sonne hat die Getreidehalme mürbe gemacht, so dass die reifen Bestände immer mehr zusammenbrechen. Die Qualität des Getreides leidet erheblich unter dem Wetter. Beim Weizen wird die Backfähigkeit täglich schlechter, was zu deutlichen Abzügen bei der Bezahlung führt. Da helfen auch die guten Getreidepreise nichts, die gegenwärtig um 50 Prozent über dem Vorjahresniveau liegen. Gutes Geld gibt es nur für erstklassige Ware und die ist bei den aktuellen Wetterbedingungen kaum zu ernten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 01.08.2007