Stimmung in der Landwirtschaft wieder optimistischer

Landwirtschaftsmeister des Lehrgangs 2004
Diese jungen Landwirte haben ihren Meisterbrief bereits in der Tasche

Die Stimmung in der Landwirtschaft ist wieder optimistischer geworden. Darauf wies Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Frizen während eines Erntedankfestes in Hövelhof-Espeln im Kreis Paderborn hin. „Viele Landwirte investieren wieder und junge Menschen auf den Höfen entscheiden sich vermehrt für eine Zukunft in der Landwirtschaft.“

Der Präsident vergaß dabei aber nicht die Schweineerzeuger, die zurzeit eine Ausnahme bildeten: Niedrige Schweinepreise, daraus folgend extrem niedrige Ferkelpreise und der gleichzeitig enorme Anstieg der Futtermittelpreise hätten dazu geführt, dass viele Schweineerzeuger ernsthaft in ihrer Existenz bedroht seien.

Andererseits benötigten die Landwirte die moderaten Steigerungen der Erzeugerpreise. Denn in vielen Bereichen hätten sie nach einer jahrelangen Talfahrt der Preise in den vergangenen Jahren Minus gemacht. Die aktuellen Preissteigerungen für Lebensmittel im Einzelhandel seien aber nicht allein durch die Entwicklung an den Weltmärkten zu erklären. Der Anteil landwirtschaftlicher Rohstoffe am Ladenpreis für Lebensmittel sei meist nur gering. So dürfte der Preis für ein Weizenbrötchen auf Grund der aktuellen Getreidepreissteigerung rechnerisch nur um 0,2 Cent steigen. Eine Kiste Bier enthalte trotz Preissteigerung nur Braugerste im Wert von 40 Cent. Die Auszahlungspreise der Molkereien für Rohmilch stiegen zurzeit um etwa 1 Cent pro Monat und würden zum Jahresende vermutlich 40 Cent erreicht haben.

Frizen begrüßte es ausdrücklich, dass der Wert der Lebensmittel in der Öffentlichkeit wieder wahrgenommen werde. Nach Jahren, in denen das Ergebnis bäuerlicher Arbeit im Handel verramscht wurde, werde jetzt wieder deutlich, dass das tägliche Brot gar nicht so selbstverständlich sei und seinen Preis habe. „Verbraucher und Bauern sitzen in einem Boot“, sagte Frizen. Die Landwirte bemühten sich nach wie vor, Nahrungsmittel mit hoher und sicherer Qualität zu erzeugen. „Unter dem Strich leisten unsere Bäuerinnen und Bauern sehr gute Arbeit“, so Frizen, „und wir Verbraucher profitieren davon. Die entsprechende Anerkennung, aber auch die angemessene Entlohnung ihrer Arbeit und ihrer Produkte sollten da im Gegenzug selbstverständlich sein.“

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 06.09.2007