Größte Honigbewertung in Deutschland
Die besten Honige aus Westfalen-Lippe wurden am Sonntag in Dortmund prämiert. Es war die größte Honigbewertung, die es je in Deutschland gegeben hat, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. 955 Honige waren in einer gemeinsamen Analyse des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker und der Landwirtschaftskammer bewertet worden.
Neben der sensorischen Prüfung sowie der Bewertung der Aufmachung des Glases und des Zustandes des Honigs wurden auch chemische Analysen durchgeführt und der Wassergehalt bestimmt. Nur Honige mit weniger als 18 Prozent Wassergehalt dürfen unter dem Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes vermarktet werden. Im Durchschnitt waren die Honige mit 16,4 Prozent Wassergehalt sehr trocken, obwohl die feuchte Witterung der späten Sommermonate dies nicht erwarten ließ.
Bei den 400 besten Honigen wurde auch der Gehalt des Enzyms Invertase bestimmt, was die Bienen bei der Honigbereitung in den Nektar abgeben. Hohe Enzymgehalte lassen auf eine schonende Behandlung des Honigs schließen. Mindestens 64 Einheiten dieses Enzyms muss deutscher Honig im Imkerglas aufweisen. Der Beste Honig lag mit 288 Einheiten sehr hoch. Im Durchschnitt wurde ein Wert von 127 Einheiten bestimmt. Preise und Medaillen konnten nur solche Honige erhalten, die neben diesen Kriterien auch bei der Rückstandsanalyse der Varroabehandlung makellos waren. Ohne Behandlung würden die Bienen an der Varroa-Milbe sterben. Es wurden nur rückstandsfreie Honigqualitäten ausgelobt, was für 96 Prozent der Honige galt.
Landes-Landwirtschaftsminister Eckhard Uhlenberg zeichnete Thomas Trazki vom Imkerverein Hagen Haspe mit der goldenen Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Sein Frühtracht-Honig schaffte es wegen seiner Qualität und Naturbelassenheit ganz oben auf das Siegerpodest. Bei den Sommerhonigen erlangte Imker Reinhold Buchal vom Verein Kierspe Meinerzhagen die besten Ergebnisse und wurde mit der Goldenen Medaille der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Aber nicht nur gestandene Imker können exzellente Honige bereiten: Robertus Klein, ein Jung- und Hobbyimker mit drei Völkern vom Imkerverein Attendorn, erreichte in der Kategorie der flüssigen Spättrachthonige die beste Bewertung. Den Nachwuchssonderpreis von der Bienenkunde der Landwirtschaftskammer nahm der zehnjährige Jannik-Johannes Vieten aus Freudenberg in Empfang.
Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.10.2007