Jetzt Nadelbäume kontrollieren

Manch stolzer Besitzer von Fichten und Blautannen ist im Frühsommer erschrocken, wenn plötzlich die Nadeln braun werden und abfallen. Zu diesem Zeitpunkt sind weder Schaderreger noch Schädlinge zu erkennen.

Ursache, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, sind Fichtenröhrenläuse, die auch als Sitkafichtenläuse bezeichnet werden. Die saugenden Spezialisten befallen in milden Wintern ohne tiefe Minustemperaturen vorzugsweise Fichten. Der letzte Winter war geradezu ideal für ein vermehrtes Auftreten der winzigen Blattläuse.

Die Läuse saugen den Pflanzensaft aus den Nadeln und geben dabei giftigen Speichel ab, der zum Vergilben der Nadeln führt. Typische Schadsymptome sind zunächst gelb- und braunfleckige Nadeln. Schließlich erfasst die Verfärbung die ganzen Nadeln und sie fallen ab. Bei fortgeschrittenem Befall verkahlen die Bäume von unten nach oben und von innen nach außen. Der Schädling befindet sich meist an den Zweigen, die nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sind.

Wer genau wissen will, ob Fichtenröhrenläuse vorhanden sind, muss klopfen. Bei der Klopfprobe wird eine helle Pappe unter die Zweige gehalten. Nach mehrmaligen kurzen, kräftigen Schlägen auf den Zweig fallen die Läuse direkt auf die Pappe und sind leicht zu erkennen. Sind es mehr als fünf, ist eine Behandlung empfehlenswert.

Der Hobbygärtner braucht bei den Bekämpfungsmaßnahmen nicht direkt zur chemischen Keule zu greifen. Alternativ empfehlen sich sehr wirksame Präparate auf Ölbasis. Die Wirkstoffe aus Rapsöl oder Paraffinöl sind im Fachhandel erhältlich. Die Schwierigkeit bei der Ausbringung der Präparate besteht darin, dass die Bäume für eine erforderliche, lückenlose Behandlung zu groß sind. In diesen Fällen bieten sich spezielle motorbetriebene Sprühgeräte an, die jedoch mehr für den professionellen Einsatz vorgesehen sind.

Die biologischen Präparate haben sich seit Jahren bewährt, schonen Nützlinge und vor allen Dingen Vögel. Insbesondere unterstützen den Hobbygärtner Meisenarten bei der Vertilgung der unerwünschten Gäste.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.04.2008