Läuse machen Terrassen klebrig

Schwarze Fichtenrindenläuse
Schwarze Fichtenrindenläuse. Foto: wikipedia.org

Rindenläuse treten nach Beobachtung des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen zurzeit verstärkt in Hausgärten auf. Die bis zu fünf Millimeter großen, dunkel gefärbten, relativ großen, kugelig geformten Insekten leben vor allem an Nadelgehölzen. Besonders betroffen sind Tannen und Kiefern, vorzugsweise jedoch Fichten, die sie in größeren Kolonien auf Stämmen, Ästen, Zweigen und Nadeln besiedeln. Die Rindenläuse saugen an den Nadeln oder Schuppen, die sich dadurch fleckig verfärben können. Auffällig sind die zuckerhaltigen Ausscheidungen der Läuse, der Honigtau, der zurzeit massenhaft von den Insekten produziert wird und vor allem Ameisen in großer Zahl anlockt. Auch die Bienen sammeln den Honigtau als Grundlage für den Waldhonig. Der Honigtau wird oft mit übermäßigem Harzfluss der Bäume verwechselt.

Die meisten Rindenläuse legen im Herbst ihre Eier an den Trieben und Nadeln ab. Nur wenige Arten wandern an die Wurzeln der Wirtspflanze und überwintern im Boden. Oftmals schlüpfen die Larven schon vor dem Austrieb der Nadelgehölze. Die Schädigung der Wirtspflanzen durch den Saftentzug ist in der Regel nicht groß. Störend sind für den Hobbygärtner jedoch die Honigtaubeläge, auf denen sich anschließend dunkle Russtaupilze ansiedeln. Sie beeinträchtigen nicht nur das Aussehen der Pflanzen, sondern können zum vorzeitigen Nadelabwurf durch Lichtentzug führen.

Störend sind aber auch die klebenden dunklen Beläge auf Terrassenböden und Gartenanpflanzungen. Besonders unangenehm ist der klebrige schwer entfernbare Belag, wenn Autos unter einem befallenen Baum geparkt werden. Der Schaden, der durch die an Fichten und Kiefern auftretenden Arten verursacht wird, rechtfertigt nach Einschätzung des Pflanzenschutzdienstes jedoch keine Bekämpfung, zumal die Bäume durch ihre Größe mit einer normalen Pflanzenschutzspritze nicht erreichbar sind.

Nur die auf Zypressengewächse spezialisierten Arten können gelegentlich Schäden verursachen, indem sie Schuppen und Zweige besaugen und das Absterben der besiedelten Pflanzenteile hervorrufen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 28.05.2008