Durchschnittliche Spargelernte in NRW

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Spargel stechen. Foto: Merle Weidemann, LV Münster-Hiltrup

Auf eine durchschnittliche Spargelernte blicken die Anbauer in NRW in diesem Jahr. Durch die milden Temperaturen bereits zu Ostern und in den Wochen danach startete die Spargelernte für so manchen Anbauer überraschend, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Mit dem extremen Wetterumschwung zu Ostern, nach einem ungewöhnlich kalten Winter, hatte niemand gerechnet. Hinzu kam, dass mancherorts die osteuropäischen Erntehelfer zum Beginn der Ernte fehlten und der frühe Spargel vielfach nicht vollständig beerntet werden konnte. Da es aber grundsätzlich genügend Erntehelfer gab, war die Spargelernte sichergestellt. Bedingt durch die Konjunkturkrise waren die zumeist polnischen und rumänischen Erntehelfer wieder eher bereit, als Erntehelfer in Deutschland zu arbeiten.

Der turbulente Saisonstart mit ungewöhnlich hohen Erträgen drückte den Durchschnittspreis der Groß- und Erzeugermärkte. In keinem der vergangenen fünf Jahre fiel der Preisrückgang nach Ostern so gravierend aus wie in diesem Jahr. Um 48 Prozent gingen die Erzeugermarktpreise zurück und der Großhandelsabgabepreis fiel zwischen Gründonnerstag und dem Dienstag nach Ostern um 50 Prozent, für deutschen Spargel der Klasse I. Erschwerend kam hinzu, dass Griechenland als größter ausländischer Lieferant, bedingt durch den dort ebenfalls vorherrschenden kalten Winter, zwei bis drei Wochen später als üblich mit dem Großteil der Spargelernte auf den deutschen Markt drängte und somit die Situation auf den Großmärkten in der Woche nach Ostern zusätzlich belastete.

Der Mai verlief aufgrund der ausgeglichenen Temperaturen in einem ruhigeren Fahrwasser, was die Erträge und somit auch den Absatz betraf. Sehr positiv wirkte sich in diesem Jahr die Verteilung der Feiertage aus, vor allem auch in der Direktvermarktung von Spargel. Die Spargelnachfrage zu Ostern konnten jene Anbauer bedienen, die ausreichend Spargel unter Folien oder in Tunneln hatten. Der erste Mai, aber auch Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam bescherten den Spargelanbauern lange verkaufsstarke Wochenenden. Wie schon in den vergangenen Jahren zu beobachten ist, entwickelt sich der Spargel immer mehr hin zum Wochenendgemüse. Spargel wird in der Direktvermarktung zunehmend am Samstag und neuerdings auch verstärkt am Sonntag frisch im Hofladen oder am Straßenstand von den Verbrauchern gekauft.

Insgesamt wurde in diesem Jahr weniger Spargel geerntet als im Jahr zuvor. Die kühleren Temperaturen im Mai und Juni sorgten dafür, dass die verspäteten Anlagen bis zum Johannistag am 24. Juni, an dem traditionell die Spargelernte endet, nicht ihr reguläres Ertragsniveau erreichten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.06.2009