Schnecken - Albtraum jeden Gärtners

Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) auf einem HortensienblattBild vergrößern
Fraßschaden durch eine Wegschnecke

Bei feuchter Witterung fallen unzählige Schnecken unterschiedlichster Arten über junge Salatpflanzen, Kräuter oder Kohlpflanzen her und können über Nacht durch ihren unsäglichen Appetit Pflanzen zerstören. Bei dem heißen Sommerwetter der letzten Tage haben sich die Schnecken stark vermehrt. So sieht man diese nachtaktiven Tiere bei Regenwetter auch tagsüber.

Auch Zierpflanzen, wie beispielsweise Funkien, Studentenblumen, junge Sonnenblumen oder Dahlien, bleiben von den gefräßigen Räubern nicht verschont. Vor allem naturnahe Gärten in der Nähe eines Waldes oder einer Wiese in der Nachbarschaft machen das Problem zu einer echten Herausforderung.

Neben den mehr oder weniger erfolgreichen alternativen Bekämpfungsmöglichkeiten mit Bierfallen, Schneckenzäunen, Fangpflanzen, ausgelegten Brettern oder Kartons bis hin zum nächtlichen Absammeln der Tiere, ist eine gezielte und effektive Bekämpfung mit sogenannten Schneckenkorn-Präparaten am erfolgreichsten, meint die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die verbreitete Meinung, Schneckenkornpräparate wären schädlich für Nützlinge, wie zum Beispiel Igel, Vögel oder Blindschleichen, werden durch zahlreiche Versuche amtlicher Prüfungsbehörden entkräftet.

Es hat sich gezeigt, dass eine Mischung von Präparaten mit unterschiedlichen Wirkstoffen besonders erfolgreich ist. Die Mischung besteht aus einem Präparat mit dem herkömmlichen Wirkstoff Metaldehyd und einem Präparat mit dem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat. Dies ist durch die unterschiedliche Attraktivität der Lockstoffe auf die verschiedenen Schnecken-Arten besonders wirkungsvoll. Selbst die überhandnehmende eingeschleppte Spanische Wegschnecke kann nicht widerstehen.

Der Bekämpfungserfolg kann noch gesteigert werden, wenn die Schneckenkornmischung vor allem nach Regengüssen in den späten Abendstunden erfolgt. Die Behandlungen sollten nicht nur auf die zu schützenden Flächen, sondern auch auf die angrenzenden Bereiche ausgedehnt werden, um eine Zuwanderung zu unterbinden. Eine wiederholte Ausbringung nach Gebrauchsanweisung - in wöchentlichen Abständen - sichert den Erfolg. Die Bewässerung des Gartens sollte außerdem in den Morgenstunden erfolgen, da die Schnecken den feuchten Untergrund am Abend wesentlich besser zur Fortbewegung nutzen können.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.07.2009