Zu viel im Gemüsebeet, zu wenig im Rasen

Bodenprobe abstreifenBild vergrößern

Gemüsebeete in Hausgärten sind meist überdüngt, Rasen und Zierpflanzen sind dagegen mit Nährstoffen häufig unterversorgt, das ergab eine Auswertung von 720 analysierten Bodenproben durch die LUFA NRW der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Danach sind die Gemüsebeete zu vier Fünftel mit Phosphor und Kalk überversorgt. Außerdem weisen die Flächen 75 Prozent zu viel Kalium und 25 Prozent zu viel Magnesium auf. Hingegen litt ein Drittel der Beete unter Magnesium-Mangel. Die Rasenflächen wiesen zu 50 Prozent einen Magnesium- oder Kaliummangel auf und bei sieben Prozent fehlte Phosphat. Andererseits waren 60 Prozent der Rasenproben mit Kalk überversorgt.

Phosphat ist der wichtigste Energieträger der Pflanze und nötig für Blüte, Fruchtbildung und Reife. Magnesium benötigen Pflanzen zum Aufbau des Blattgrüns. Kalium ist ein Mineralstoff für verschiedenste Stoffwechselfunktionen. Kalk ist ein Bodendünger zur Erhöhung des pH-Wertes im Boden und der Verbesserung der Bodenstruktur.

Jedes Jahr zu Frühlingsbeginn stellt sich der Hobbygärtner die Frage, ob er düngen muss. Viele gehen davon aus, dass stets gleiche Mengen des üblichen Düngemittels ausgebracht werden müssen. Dies ist meist die falsche Entscheidung, so die LUFA. In regelmäßigen Abständen sollte der Hobbygärtner deshalb seinen Boden untersuchen lassen. Das sorgt für eine harmonische Pflanzenernährung und schont die Umwelt. Das Ergebnis einer Bodenuntersuchung kann zwei bis drei Jahre lang als Grundlage für Düngungsmaßnahmen dienen.

Die LUFA NRW bietet den Hobbygärtnern in diesem Frühjahr wieder gegen eine Gebühr von 15 Euro plus Mehrwertsteuer eine Untersuchung auf pH-Wert, Phosphor, Kalium und Magnesium im Gartenboden an. Der Einsender erhält nach etwa zwei Wochen die Ergebnisse mit Beurteilung und Düngeempfehlung zurück. Wer eine individuelle Nährstoffempfehlung wünscht, kann diese für zusätzliche 12 Euro ebenfalls bei der LUFA bestellen. Hinweise zur Probenahme und Auftragsformulare gibt es hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 10.03.2010