Weniger Honig durch kaltes Frühjahr

Biene auf einer Rapsblüte

Im Frühjahr war es in Nordrhein-Westfalen zu kalt und deshalb sind die Imker mit der Frühtracht der Bienen nicht zufrieden. Vor allem vom Raps haben die Imker eine höhere Ernte erwartet, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Nach einer Umfrage an der sich rund 1 400 Imkereien in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern, Hessen und dem Saarland beteiligten, haben die Bienen im Durchschnitt 18,1 Kilo Honig je Volk in NRW eingetragen. Bundesweit waren es durchschnittlich 17 Kilogramm.

In NRW haben die Imker im Regierungsbezirk Arnsberg mit 13 Kilo am wenigsten und in Ostwestfalen-Lippe mit 25 Kilo am meisten geerntet. In den Regierungsbezirken Düsseldorf und Köln waren es 20 Kilo sowie 16 Kilogramm und im Münsterland 19 Kilo. Der Raps hat zwar in diesem Jahr sehr lange geblüht, jedoch war es sehr kalt, so dass die Bienen in den höher gelegenen Regionen weniger Rapspollen sammeln konnten.

Zurzeit ernten die Imker den Sommerhonig. Was der Sommer mit Robinie, Linde, Klee, Brombeeren und Himbeeren gebracht hat, muss noch ermittelt werden. Während die Linde ganz ungewöhnlich gut geblüht hat, ist die Robinienblüte ausgefallen.

Von Mitte Juli an finden die Bienen nur noch wenige Blüten. Der Höhepunkt der Volksentwicklung ist überschritten. Die Haupttrachtquellen sind verblüht. Alles, was die Bienen nun noch an Nahrung finden, verbrauchen sie selbst, um gesunde Bienen für einen langen Winter zu erbrüten.

Die Deutschen sind Weltmeister im Honigkonsum. Mehr als ein Kilogramm des süßen Brotaufstriches verzehrt jeder Bundesbürger im Jahr. Ein Fünftel davon produzieren die etwa 81 000 Imker mit ihren mehr als 700 000 Völkern in Deutschland. In Nordrhein-Westfalen betreuen etwa 9 100 Imker 61 000 Völker. Die fleißigen Bienen produzierten in NRW im vergangenen Jahr 1 800 Tonnen Honig im Wert von mehr als 15 Millionen Euro.

80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen müssen durch Bienen bestäubt werden, um Früchte auszubilden. Ohne Bienen gäbe es kein Obst. Die heimischen Imker stellen mit ihren Bienen Bestäuber für diese Kulturpflanzen bereit. Honig kann importiert werden - Bestäubung nicht.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.07.2010