Maisernte beginnt später

Maisernte mit Class-Hächsler
Foto: Claas

Die Maisernte in Nordrhein-Westfalen beginnt in diesem Jahr deutlich später. Ursache sind die kühlen Temperaturen bis Mitte Juni. Zwar konnte der Mais in der Hitzeperiode Anfang Juli einiges an Entwicklung aufholen, vielerorts fehlten zu diesem Zeitpunkt aber die Niederschläge für ein ausreichendes Massenwachstum.

Optimale Bedingungen fand der Mais im August. Bei vielfach mehr als erforderlichen Niederschlägen und gemäßigten Temperaturen konnte der Mais dicke Kolben bilden. Sorgen bereitet den Landwirten jetzt aber die Maisabreife. Kürzer werdende Tage und die anhaltenden Niederschläge verlangsamen die Reife und begünstigen den Pilzbefall. Gleichzeitig wird die Ernte schwieriger, da die Böden nass und viele Flächen kaum befahrbar sind. Während in den Vorjahren die Maisernte in NRW in den ersten Septemberwochen anlief, werden die meisten Maisbestände in diesem Jahr erst im Oktober reif für die Ernte sein.

Aufgrund der schwierigen Wachstumsbedingungen bis in den Juli hinein ist regional mit deutlich schlechteren Erträgen als in den guten Vorjahren zu rechnen. Die Landwirte hoffen jetzt auf einen schönen Altweibersommer und einen Goldenen Oktober, was die weitere Abreife begünstigen und die Erntearbeiten erleichtern würde.

In Nordrhein-Westfalen wird in diesem Jahr auf 258 800 Hektar Mais angebaut. Als Körnermais oder Corn-Cob-Mix geerntet, wird der Mais als energiereiches Futter in der Schweinemast eingesetzt. Mit etwa 160 000 Hektar nutzen die Landwirte den größten Teil der Maisbestände jedoch als Silomais. Dabei wird die gesamte Pflanze kurz gehäckselt und unter Luftabschluss siliert. Schätzungsweise 45 000 Hektar der Silomaisfläche werden in NRW mittlerweile in der Biogasproduktion eingesetzt.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.09.2010