Der Winter lässt die Pflanzen kalt

Getreide im Schnee

Die anhaltend frostige Wetterlage lässt die Pflanzen auf den Feldern nicht erfrieren. Sie befinden sich zurzeit in der Vegetationsruhe. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen schützen sich die Pflanzen gegen tiefe Temperaturen, indem sie ihren Stoffwechsel umstellen. Dauerhaft frostresistent sind die Pflanzen erst, wenn sie mehrere Abhärtungsstufen durchlaufen haben. Gerste und Raps überstehen dann in der Regel Frost bis zu minus 15 Grad, Weizen auch bis zu minus 20 Grad.

Pflanzenschädigungen aufgrund der Kälte sind nach den Tiefsttemperaturen, die bislang gemessen wurden, flächendeckend nicht zu befürchten. Die augenblickliche Schneedecke ist günstig für die Felder, da sie die Saaten schützt. Erst wenn die Vegetation wieder einsetzt, wird man sehen, ob und in welchem Umfang Schäden aufgetreten sind.

Für den Böden ist es gut, wenn es friert. Bei Frost dehnt sich das Wasser in den Bodenporen um etwa zehn Prozent aus und der Boden wird durch diese Frostsprengung gelockert. Dadurch werden vorher verdichtete Stellen durchlässiger. Auch eine oberflächliche Schlammkruste, die sich bei lehmigen Böden nach langen Regenfällen bildet, wird durch den Frost aufgebrochen, so dass Sauerstoff in den Boden dringen kann.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 22.12.2010