Gespinstmotte macht sich über Apfelbäume her

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Schadbild der Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinella)


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Die Raupe einer Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinella) frisst am Blatt


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Raupen der Apfelbaumgespinstmotte (Yponomeuta malinella). Fotos: Stefan Bohres


Viele Apfelbäume werden jetzt von der Apfelbaumgespinstmotte - Yponomeuta malinella - heimgesucht. Massenhaftes Auftreten in größeren Abständen ist typisch für die Apfelbaumgespinstmotte. Begünstigt wird das Auftreten durch lange und warme Trockenperioden im Frühjahr. Nach Aussagen des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen überstehen gesunde Bäume diesen Angriff aber unbeschadet und treiben wieder neu aus.

Im Mai und Juni sind die Blätter einiger End- und Seitentriebe mit einem dichten weißen Gespinst umsponnen. In diesem Gespinst fressen zahlreiche Raupen mit schwarzen Flecken an den Seiten und schwarzem Kopf. Bei starkem Befall kann es zu einem kompletten Kahlfraß des Baumes kommen. Die Apfelbaumgespinstmotte entwickelt nur eine Generation pro Jahr. Die kleinen Raupen wandern im April auf die Knospen. Später wird das Blattgewebe von ihnen oberflächlich regelrecht abgeschabt. Die größer werdenden Raupen gesellen sich ab Mitte Mai schließlich zusammen und stellen die großen Gespinste her.

Die Verpuppung erfolgt jetzt im Juni innerhalb dieser Gespinste in weißen, festen Kokons. Aus den Kokons schlüpfen die Tiere: kleine Schmetterlinge, etwa zwei Zentimeter groß, mit weißen schwarz-gepunkteten Vorderflügeln. Die Falter fliegen von Juli bis August und legen ihre Eier an dünnen Zweigen im Apfelbaum ab. Die Eigelege werden von einer Sekretschicht geschützt, die im Laufe der Zeit aushärtet und sich dunkel verfärbt. Die Raupen schlüpfen noch im Herbst und überwintern unter dieser Schutzschicht, bevor sie im Frühjahr an die Triebe wandern.

Der Schädling wird oftmals erst entdeckt, wenn die Raupen bereits Gespinste gebildet haben und Bekämpfungsmaßnahmen mit Pflanzenschutzmitteln kaum noch erfolgreich sind. Die effektivste und sicherste Gegenmaßnahme besteht darin, die Gespinste mit den Raupen zu entfernen, durch Absammeln, Ausschneiden oder Herunterspritzen mit einem harten Wasserstrahl. Um zu vermeiden, dass die entfernten Raupen wieder auf den Baum wandern, ist es ratsam, sie am Boden aufzusammeln und zu vernichten. Die Bäume sollten im Winter zurückgeschnitten werden. Der Schnittabfall darf nicht auf den Kompost, sondern sollte zum Abfallhof gebracht werden. Beim Schnitt sollte eine Kontrolle auf vorhandene Eigelege erfolgen, die meist an den Kurztrieben und dünnen Ästen zu finden sind. Im Frühjahr können Pflanzenschutzmaßnahmen mit nützlingsschonenden Pflanzenschutzmitteln, die im Haus- und Kleingarten zugelassen sind, durchgeführt werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 13.06.2012