Kälte sorgt für optimale Keimung im Garten

Schwertlilie
Samen der Schwertlilie (Iris) brauchen zur Keimung niedrige Temperaturen.

Auch wenn es draußen noch kalt ist, kann der Hobbygärtner jetzt schon in den Garten und den nächsten Sommer vorbereiten. Bestimmte Pflanzen müssen zur kalten Jahreszeit im Freiland ausgesät werden, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Verschiedene Staudensamen benötigen niedrige Temperaturen, damit sie im Frühjahr keimen können. In der Regel sollten die gequollenen Samen über einen Zeitraum von vier bis acht Wochen einer Temperatur von einem bis fünf Grad ausgesetzt sein. Nur wenn diese Kälteperiode eingehalten wird, sind die Samen in der Lage zu keimen.

So können jetzt zum Beispiel ausgesät werden: Tränendes Herz (Dicentra spectabilis), Eisenhut (Actonitum napellus), Hungerblümchen (Draba aizoides), Trollblume (Trollius), Christrosen (Heleborus), Schwertlilien (Iris), Pholx, Fackellilie (Kniphofia), Duftveilchen (Viola odorata), Frauenmantel (Alchemilla mollis ), Arnika, Astilbe, Bergenie, Taglilie (Hemerocallis), Funkie (Hosta), Schaublatt (Rodgersia), Königskerze (Verbascum), Primel- und Sedumarten.

Der Grund für diese etwas ungewöhnliche und umständliche Art der Keimung ist in den Klimabedingungen der Heimatstandorte mit strengen Wintern zu suchen. Die müssen die Samen zunächst unbeschadet überstehen. Durch Temperaturen über mehrere Wochen um den Gefrierpunkt werden die Samen aufgeweckt und beginnen zu keimen. Die Zeit zwischen Januar und März ist aufgrund der Witterungsverhältnisse passend für die Aussaat dieser Frost- oder Kaltkeimer.

Am besten sät man in kleine Schalen mit Aussaaterde aus. Zum Schutz vor Austrocknung werden die Schalen mit einer etwa drei Zentimeter dicken Schicht der Aussaaterde bedeckt und bis zum Rand im Freiland auf einem Beet eingegraben. Anschließend wird noch kräftig angegossen, dann belässt man die Schalen ohne weitere Pflege an Ort und Stelle. Nach vier bis sechs Wochen, im März oder April müssen die Schalen wärmer, bei etwa 10 bis 15 Grad, aufgestellt werden. Ideal sind dafür Frühbeetkästen oder Gewächshäuser. Es geht aber auch in einem kühlen Zimmer auf der Fensterbank. Erst durch Frosteinwirkung und anschließende Wärme im geschützten Raum keimen die Samen. Nach der Keimung werden sie wie alle Aussaaten vereinzelt und in kleine Töpfe gepflanzt. Haben sich kräftige Jungpflanzen entwickelt, können sie an ihren Platz im Garten gepflanzt werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 31.01.2013