Getreideernte in NRW hat begonnen

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Wintergerstenernte

Seit Dienstag, 30. Juni 2015, rollen in Nordrhein-Westfalen die Mähdrescher. Damit startet die Getreideernte in diesem Jahr etwa so früh wie im langjährigen Durchschnitt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Im Rheinland läuft die Ernte bereits in der Köln-Aachener Bucht. Am Niederrhein und in Westfalen-Lippe werden erste Felder spätestens ab Freitag gedroschen.

Zunächst steht die Ernte der Wintergerste an. Mit etwa 139 000 Hektar ist sie die zweitwichtigste Getreideart auf Nordrhein-Westfalens Äckern. Die Ernte des Winterweizens, mit rund 282 000 Hektar die wichtigste Getreideart in Nordrhein-Westfalen, beginnt voraussichtlich in zwei bis drei Wochen.

Als nächstes stehen dann Sommerweizen, Sommergerste, Triticale - eine Kreuzung aus Roggen und Weizen - Hafer und Raps auf dem Speiseplan der Mähdrescher. Insgesamt werden in Nordrhein-Westfalen 532 000 Hektar Getreide - ohne Mais - und knapp 69 000 Hektar Raps angebaut.

Die Aussichten für die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen sind überwiegend durchwachsen. Die alte Bauernregel, nach der ein kühler und nasser Mai den Bauern Scheune und Fass füllt, gilt unverändert. Kühl war der Mai auf jeden Fall, das bedeutet immer schlechte Karten für Krankheiten und Schädlinge, und das ist gut für das Getreide. Der Regen hat dagegen in diesem Mai im ganzen Land gefehlt. Während bei der Wintergerste vielerorts noch Hoffnung auf eine zumindest durchschnittliche Ernte besteht, reift der Weizen auf leichteren Böden bereits vorzeitig ab. Gute Erträge sind unter solchen Bedingungen nicht zu erwarten.

Um die Getreideernte einfahren zu können, benötigen die Landwirte jetzt eigentlich einige Wochen trockenes Wetter. Regenschauer in kurzen Abständen verhindern, dass die reifen Getreidebestände abtrocken können und machen die Getreideernte damit unmöglich. Kräftige Gewitterschauer in Verbindung mit Sturm und Hagel können in wenigen Minuten eine schon fast sicher geglaubte Ernte zerstören. Für die übrigen Kulturen, insbesondere Kartoffeln, die zu fast 80 % aus Wasser bestehen, sowie für Wiesen und Weiden wäre dagegen Regen dringend nötig.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 02.07.2015