UN-Preis für Naturschutzprojekt in der Zülpicher Börde

Auszeichnung UN-Dekade-Projekt Biologische VielfaltBild vergrößern
Thomas Muchow (3. v.r.) überreichte die Auszeichnung im Beisein von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (3. v.l.) und Kammer-Präsident Karl Werring (4. v.l.). Foto: Maria Decker

Das Bundesamt für Naturschutz hat das Projekt „Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde“ als UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Die Auszeichnung erhalten Projekte und Beiträge, die sich in besonderer Weise für den Erhalt der biologischen Vielfalt einsetzen. Gegründet wurde das jetzt ausgezeichnete Artenschutzprojekt 2016 von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und der Biologischen Station Düren. An der Arbeit im Projekt sind heute auch die Biologischen Stationen Euskirchen und Bonn/Rhein-Erft beteiligt. Der Geschäftsführer der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft, Thomas Muchow, überreichte die Urkunde stellvertretend für das Bundesamt für Naturschutz am Freitag, 11. Oktober, im Umweltzentrum Friesheimer Busch in Erftstadt.

„Das Projekt zeigt, wie der Erhalt der biologischen Vielfalt in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden kann. Die Förderangebote für Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen sind hierzu wichtige und effektive Bausteine. Der Weg des Miteinanders von Landwirtschaft, Umwelt- und Naturschutz ist wichtig und sollte auch Vorbild für weitere Regionen sein“, so NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser, die den Projektpartnern persönlich zu der Auszeichnung gratulierte.

Im Rahmen des Projekts hat ein Experte der Landwirtschaftskammer NRW 130 landwirtschaftliche Betriebe intensiv zu den Themen Natur- und Artenschutz in ihren Betrieben beraten. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Land Nordrhein-Westfalen finanzieren das Projekt, die DBU unterstützt das Projekt auch fachlich. Der Berater hilft den Landwirten, aus einer Vielzahl von Förderangeboten die für ihren Betrieb passenden auszuwählen und umzusetzen. Gefördert werden zum Beispiel Blühstreifen und -flächen und Einsaatbrachen. Diese Flächen säen die Landwirte mit einer speziellen Saatgutmischung ein, ohne dass eine weitere Nutzung stattfindet.

Das Projektgebiet umfasst Teile der Kreise Düren, Euskirchen und Rhein-Erft. Mittlerweile werden rund 560 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche im Rahmen von freiwilligen Agrarumwelt- und Vertragsnaturschutzmaßnahmen besonders naturverträglich bewirtschaftet. Damit hat sich der Anteil der Flächen für den Artenschutz innerhalb von drei Jahren verdoppelt. So ist es gelungen, die Populationen gefährdeter Arten, wie zum Beispiel Kiebitz, Feldhamster oder Knoblauchkröte, zu fördern. Eine regelmäßige Zählung der Vogel- und Insektenarten durch die Biologische Station Düren soll den Erfolg des Projekts dokumentieren.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 11.10.2019