Kälber

Riswicker Kälberhütte
Die Kälberaufzucht ist seit 25 Jahren ein Arbeitsschwerpunkt in Haus Riswick. Jährlich werden über 200 Kälber aus eigener Nachzucht aufgezogen. Die im Landwirtschaftszentrum Haus Riswick praktizierten Aufzuchtverfahren und Haltungssysteme finden weit über das Bundesgebiet hinaus großes Interesse. Im Vordergrund der Kälberhaltung steht dabei die Gesunderhaltung der Tiere.
Riswicker Fahrplan für die Kälberaufzucht
- Geburt in gut eingestreutem Abkalbestall
- frühzeitige Biestmilchversorgung, eventuell als Mischkolostrum von älteren Kühen
- Einzelhaltung in Kälberhütten oder Iglus für einen gesunden Start in der 1. Lebenswoche
- Gruppenhaltung in Großiglus, Großhütten oder im Offenstall während der ersten vier Lebensmonate
- Verminderung des Infektionsdruckes in wachsenden Beständen durch Rein-Raus-Verfahren
- Biologische Durchfallprophylaxe durch Probiotika und die Säuerung der Milchtränke durch pH-Wert-Absenkung
- Nutzung der physiologischen und arbeitswirtschaftlichen Vorteile rechnergesteuerter Tränkeautomaten
Die Aufzuchtperiode umfasst die ersten 16 Lebenswochen, das heißt bis zum 112. Lebenstag, bei einer Tränkeperiode von 8 bis 10 Wochen. Das Ziel, ein Erstbelegungsalters von 16 Monaten mit 420 kg Lebendgewicht und ein Erstkalbealter von 25 Monaten mit 625 kg Lebendgewicht, ist in der Praxis erreichbar, wenn es gelingt, die Tiere gesund aufzuziehen.
Tränkeverfahren
Die Wahl des Tränkeverfahrens ist in Abhängigkeit von Bestandsgröße, Arbeitsbelastung und Kapitaleinsatz zu treffen. In größeren Beständen ist ein deutlicher Trend in Richtung rechnergesteuerter Tränkeautomaten in Kombination mit der Gruppenhaltung erkennbar. Die rechnergesteuerten Techniken bieten umfassende Möglichkeiten für eine artgerechte ökonomische und physiologisch optimale Kälberaufzucht gemäß der Kälberhaltungsverordnung.
Gesunde Kälber in luftigen Ställen
Eine gesunde Kälberaufzucht ist die Basis für eine leistungsorientierte und damit wirtschaftliche Milchviehhaltung. Die in den Betrieben immer noch auftretenden Kälberverluste infolge von Atemwegs- und Darminfektionen sind vielfach zu hoch und nicht akzeptabel. Aus über 20-jähriger Erfahrung mit der Aufzucht von Kälbern in Außenhütten, Iglus und Offenställen können folgende Schlussfolgerungen gezogen werden:
Die Unterbringung der Kälber ist so zu gestalten, dass die natürliche Abwehrbereitschaft und Widerstandskraft angeregt und gestärkt werden. Es gilt, die aktive Immunisierung der Kälber gegen Infektionskrankheiten zu fördern. Den Kälber-Aufzüchtern wird in Haus Riswick eine umfangreiche fachliche Information und Demonstration unter Praxisbedingungen zu den unterschiedlichen Haltungssystemen geboten.
Empfehlungen:
- Stallklima gleich Außenklima
- Hüttenhaltung in Einzelboxen oder Iglus - vorteilhaft für einen gesunden Start
- Gruppenhaltung im Offenstall auf Stroh während der gesamten Aufzuchtperiode bis zum Alter von vier Monaten
Veröffentlichungen:
- Riswicker Kälberhütten
164 KB
- Leitfaden Kälberaufzucht - 1. Lebenswoche
5 KB
- Was ist bei der Einrichtung von Abkalbebuchten zu beachten?
86 KB
- Fahrplan für eine erfolgreiche Kälberaufzucht
75 KB
- Aktuelle Entwicklungen in der Kälberaufzucht unter Berücksichtigung der Gesundheit
167 KB
- Haltungsvarianten für Kälber - Kälberaufzucht, Riswicker Modell
23 KB
- Immunglobulingehalt im Kolostrum von Hochleistungskühen
100 KB
- Ursachen und Bekämpfungsmöglichkeiten von Kälberdurchfall
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