Bodenprojekt zur Bodenfruchtbarkeit erfolgreich abgeschlossen

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Profil des Bearbeitungshorizonts


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Spatenprobe


Worum geht’s?

Im Rahmen des Pflanzenbauunterrichts wurde in diesem Schuljahr anstelle einer Klassenarbeit erstmalig ein Bodenprojekt durchgeführt. Geleitet wurde das Projekt von Frau Voss und Herrn Boller. Ziel war die Schwachstellenanalyse der bisherigen Bewirtschaftung von drei Ackerflächen und die Erarbeitung eines Handlungskonzepts zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit. Dabei stand von Anfang an das eigenständige Arbeiten im Vordergrund.

Startklar im Oktober

Begonnen hat das Projekt im Oktober 2022 mit einer ersten Feldbegehung innerhalb der Kleingruppen aus drei Studierenden. An diesem Tag wurden auf den einzelnen Flächen Bodenproben gezogen, sowie eine Spatenprobe durchgeführt. Ferner wurden eventuelle Verdichtungen mithilfe einer Bodensonde ermittelt und Fotos für die Ausarbeitung gemacht. Auch die Finger- und Schlämmprobe wurden durchgeführt, um sich intensiv mit dem Boden auseinander zu setzen und Unterschiede der verschiedenen Flächen aufzuzeigen. Die Bodenproben wurden anschließend an die LUFA zur Bodenanalyse gesendet.

Unsere Methodik – was passiert im Boden im Winter?

Das Projekt war seitens der Lehrkräfte sehr offen konzipiert, was den Studierenden eine gewisse Freiheit in der Gestaltung der Ausarbeitung gab. Jedoch wurde eine schriftliche Hilfestellung zur Hand gegeben, welche nach Belieben berücksichtigt und erweitert werden konnte. Die Studierenden hatten so die Möglichkeit, eigenes Wissen und Erfahrungen mit einfließen zu lassen.

Anfang März 2023 konnten optional erneut Bodenproben gezogen und analysiert werden, um Veränderungen in den Wintermonaten zu ermitteln. Jedoch konnten auch bereits in den Betrieben vorliegende Bodenanalysen zur Hand genommen werden. Bei der anschließenden schriftlichen Ausarbeitung wurde beispielsweise auf Aspekte wie Bodenbearbeitung, Kulturansprüche, natürlich gegebene Flächeneigenschaften und die Bodenuntersuchungsergebnisse eingegangen. Weitere Punkte konnten je nach Belieben ergänzt werden.

Einen Leitfaden für den eigenen Betrieb erstellen

Jeder Studierende hat im ersten Schritt seine/ ihre eigene Fläche beschrieben und die selbstausgewählten Kriterien analysiert. Das Handlungskonzept wurde wiederum in Gruppenarbeit zu einer der drei Flächen erstellt. Hier boten sich Flächen mit Besonderheiten wie langsamer Erwärmung im Frühjahr, Staunässe oder niedrigen pH-Werten an. Gerade auch durch den Austausch innerhalb der Gruppe und bei Gesprächen mit den

Betriebsleiter*innen konnten interessante Aspekte für die Ausarbeitung aufgegriffen werden. Das erarbeitete Handlungskonzept dient als Idee und Leitfaden, um zukünftig Probleme in der Bewirtschaftung zu erkennen und zu beheben.

Konzepte für die Zukunft

Auf dem Weg zum Agrarbetriebswirt bot das Bodenprojekt für uns Studierende die Möglichkeit, sich intensiv und über einen längeren Zeitraum mit dem Boden auseinanderzusetzen. Ferner hatten wir die Möglichkeit, uns mit bevorstehenden Herausforderungen in der Landwirtschaft und insbesondere im Ackerbau zu befassen. So kommen immer neue Hürden, wie das Verbot von Pflanzenschutzmitteln und die Ausweisung roter Gebiete auf Landwirte und Landwirtinnen zu. Auch die immer häufiger auftretende Frühjahrs- und Sommertrockenheit fordert ein Umdenken im Ackerbau und eine wassersparende Bewirtschaftung der Flächen. Bei dem Bodenprojekt wurde somit auch der Ist-Zustand der Flächen mit den zukünftigen Herausforderungen verknüpft.

Text und Fotos: Maurice Grontzki, Studierender der Klasse LR