Exkursion zum Betrieb May in Drensteinfurt

Die Planung beginnt …

Im Rahmen unserer Projektarbeit durften wir, die Höla-Klassen, verschiedene Betriebe besichtigen, um Ideen für unser Stallbauprojekt zu sammeln. In der Projektarbeit geht es darum, einen von uns ausgewählten Stall so umzubauen, dass er auf das natürliche Verhalten der Tiere ausgerichtet ist und das Wohlbefinden fördert. Kosten sind in diesem Fall außen vor zu lassen.

Die Idee der Landwirte …

Im Folgenden beschreiben wir die Besichtigung des Betriebes Hof May in Drensteinfurt, https://hofmay.de. Simona und Carl-Hendrik May haben vor einigen Jahren die Überlegung angestellt, den im Nebenerwerb geführten Betrieb so umzustrukturieren, dass er wieder im Vollerwerb bewirtschaftet werden kann. Der Gedanke der Familie war, dass sie unabhängig sein möchten. Mays möchten nicht mehr abhängig vom Markt und als Landwirte das letzte Glied in der Wertschöpfungskette sein. Der Landwirt ist von vielen Faktoren abhängig. Zum einen vom Schlachthof, aber auch von den Verbrauchern. Die Familie hat sich ein neues Konzept überlegt, um Preise in der direkten Vermarktung selber gestalten zu können.

Erste Phase des Umbaus …

Als erstes haben Mays ein Abdach umgenutzt für einen Stall der Haltungsform 4. Die Schweine sollen dabei unterschiedliche Zonen bekommen. Dazu zählen die Ruhezone, Aktivitätszone und Fresszone. Das Ziel ist, sich vom Markt abzuheben. Die beiden Landwirte haben sich intensiv mit der Fleischqualität auseinandergesetzt. Dabei ist es wichtig, auf die Genetik und die Futterqualität bzw. -verwertung intensiv zu achten. Dieses Fleisch wollten sie direkt vermarkten und im Austausch mit den Kunden einen offenen Einblick in die Landwirtschaft gewähren.

Der Neubau – ansprechend auch für die Verbraucher

Wir haben bei der Besichtigung unser Augenmerk auf den Neubau gelegt. Dieser wurde erst im Juni dieses Jahres fertig gestellt und erst im Juli sind die ersten Tiere eingezogen. In dem Maststall haben wir viele neue Eindrücke gewonnen. Bei dem Bau wurde auf die natürliche Umgebung geachtet. Dies soll optisch den Verbraucher ansprechen. Die Buchtenwände sollten hygienisch sein, aber natürlich aussehen, also wurden Plastikaufstallungen mit einer Holzoptik gewählt. In dem Stall bekommt das Schwein die natürlichen Umweltfaktoren mit, indem die Schweine auch in diesem Stall verschiedene Funktionsbereiche bekommen.

Tierwohl praktisch & gut – so geht’s …

Durch ein verkürztes Dach haben die Schweine einen Auslauf und somit Außenklimakontakt. Sie bekommen Sonne, Wind und Regen mit. In diesem Bereich des Stalls sind auch die Tränken angebracht, sodass die Tiere im Auslauf koten.

Eine kleine Treppenstufe höher befindet sich der Fressbereich der Tiere. An die Automaten sind drei verschiedene Futterketten angeschlossen, um die Tiere in jedem Stadium der Mast optimal und angepasst zu füttern. Durch das Trockenfutter wird der Wühltrieb der Tiere gefördert, denn auch in der Natur müssen sich die Tiere das Futter meist erst mit dem Rüssel erarbeiten.

Durch Buchtenwände abgetrennt befindet sich hinter dem Fressbereich der eingestreute Liegekessel. Dieser ist, gefördert durch eine verstellbare Rückwand, in seiner Größe variabel und kann den Platzbedürfnissen der Schweine angepasst werden.

Der Liegekessel ist überdacht, wobei die Überdachung höhenverstellbar ist, sodass auf unterschiedliche Temperaturen reagiert werden kann.

Für die Zukunft ist auf einer Stallseite hinter dem bereits vorhandenen Auslauf noch eine zusätzliche Weide geplant, wo die Tiere ihrem natürlichem Wühltrieb gänzlich nachkommen können.

Das nehmen wir mit …

Uns hat die Stallbesichtigung sehr gut gefallen, allerdings ist zu bedenken, dass dieser Neubau nur möglich ist, weil die Mays ihre kompletten Schweine selbst vermarkten. Würde man einen solchen Stall für einen „normalen“ Betrieb planen, der zu gegebenen Marktbedingungen abliefert, würde er sich schlicht und ergreifend nicht rentieren.

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Gruppenfoto Studierende der HöLa im Stallbauprojekt: Tierwohl in der Schweinehaltung – wir packen es an!

Autor: Theresa Fasselt, Anna Pauline Gericke, Klasse HS 1