Hat Qualität ihren Preis?

Die Studierenden der Landwirtschaftsschule mit dem Schwerpunkt Schweinehaltung beschäftigten sich im Unterricht mit der Qualität von Schweinefleisch. Die Erarbeitung der Parameter der Fleischqualität machte deutlich, dass ein großer Einflussfaktor die Genetik ist. Bereits hier entstand die Diskussion, ob die Qualität der verschiedenen Herkünfte wirklich so unterschiedlich sei, dass sich der deutlich höhere Preis bei einem Fleischstück eines Duroc oder Iberico Schweines rechtfertigt. Die Frage „Hat Qualität seinen Preis?“ stand im Raum.

Damit sich die Studierenden einen eigenen Eindruck über den Genusswert von Schweinefleisch verschiedener Genetiken machen konnten, wurde eine Verköstigung durch die Studierenden geplant. Dabei wurde die Herkunft des Fleisches (konventionelle Schweinezucht und Duroc) festgelegt und die Zubereitung geplant. Um eine möglichst große Vergleichbarkeit zu gewährleisten, brachten zwei Studierende identische Tischgrille mit.

Vor der Zubereitung erfolgte eine optische und sensorische Begutachtung des Fleisches. Wie zu erwarten war das Fleisch des Durocs deutlich marmorierter und hatte eine höhere Fettauflage. Das konventionelle Fleisch zeigte sich wie gewohnt zart rosa und mager. Bei der Zubereitung des Fleisches zeigte sich, dass das Durocfleisch deutlich weniger Kochverluste in Form von austretendem Fleischsaft hatte. Auch im Geschmack unterschieden sich die beiden Herkünfte deutlich. Das Fleisch des Durocs war deutlich zarter, saftiger und kräftiger im Geschmack. Um den puren Geschmack vergleichen zu können, wurde das Fleisch nicht gewürzt. Allen Studierenden schmeckte das Fleisch des Duroc deutlich besser.

Preislich unterschieden sich beide Herkünfte deutlich. Das konventionell produzierte Fleisch kostete 18,90€/kg. Im Vergleich dazu lag der Preis des identischen Stückes Fleisch einer Duroc Herkunft bei 37,90€/kg.

Abschließend konnten alle Studierenden die Frage „Hat Qualität seinen Preis?“ mit Ja beantworten. Der geschmackliche Unterschied war sehr deutlich und beeindruckend. Ob man immer bereit ist diesen deutlich höheren Preis zu bezahlen, blieb hingegen offen.

Text und Fotos: Sarah Drüinger