Informationsveranstaltung für Geflügel- und Schweinehalter

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Heute haben wir von der LS die Opportunität ergriffen, die Einladung zur Informationsveranstaltung im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse in Bad Sassendorf wahrzunehmen. Das Geschenk des Nikolauses fiel sehr frappierend aus.

Der Schwerpunkt lag aufgrund der Dringlichkeit hauptsächlich auf der afrikanischen Schweine- (ASP) und der Geflügelpest. Die Referenten Dr. Birgit Kaeppel, Tierseuchenkasse NRW, Dr. Martina Poppe, Kreis Soest, Dr. Tobias Kirschner, Kreis Unna und Prof. Dr. Wilfried Hopp, Kreis Soest haben uns zur jeweiligen Thematik begleitet.

Bezüglich der Geflügelpest (Prof. Dr. Hopp) wurden wir darüber aufgeklärt, dass der aktuelle Erreger - anders als bei einer klassischen Vogelgrippe - nicht auf Menschen übertragbar ist. Das Risiko ist allerdings, gerade aufgrund der Verschleppung durch Wildvögel, aber auch durch Geflügelausstellungen und -märkte oder durch den Handel, als hoch eingestuft. Die Geflügelinfluenza mit den Subtypen H5 & H7 ist dauerhaft präsent, die Klinik umfasst eine Apathie, hohes Fieber, struppiges Federkleid und eingeschränkte Wasser- und Futteraufnahme.

Der Erreger der ASP (thematisiert von Dr. Kirschner) ist demgegenüber sehr widerstandsfähig, die Ansteckungswahrscheinlichkeit ist eher gering (hat allerdings eine schwierigere Erkennung zufolge). Der Tod erfolgt allerdings in reziproker Relation zur Geflügelpest wesentlich schneller. Eine Gefahr stellt der Kadaver dar, in dem der Erreger wochenlang überleben und selbst den Verwesungsprozess überstehen kann (18 Monate im Blut bei 4 °C). Gleichwohl stellen infizierte Wildschweine und der Ausbruch der ASP im Wald die Hauptinfektionsquelle dar.

Bei beiden Seuchenfällen ist eine frühe Meldung bei jeweiligen Auffälligkeiten absolut unentbehrlich, auch im kleinsten Verdachtsfall!

Kernessenz ist durch und durch eine Seuchenvermeidung durch angemessener Biosicherheit (bei ASP Kontaktmöglichkeit von Wildschweinen unterbinden, bei Geflügel unter Umständen Stallpflicht).

Anschließend hat Dr. Kaeppel über die Tierseuchenkasse referiert, wie Leistungen zu erhalten und Leistungsverkürzungen zu vermeiden sind.

Zuletzt hat Dr. Poppe über Tierschutzverstöße in Ställen informiert.

Folgen sind: Präsenz in den Medien, pauschale Diffamierung der Landwirtschaft, Ablehnung von Fleisch, Abnahme des Fleischkonsums und abnehmendes Vertrauen gegenüber der Landwirtschaft.

Morbide Zustände sind nicht länger zu bemänteln!

Erkannte Tierschutzverstöße haben vermehrt zur Teilnahme von Betrieben an der Initiative Tierwohl geführt - oder auch am Projekt Kikok Maishähnchen, Borgmeier Frischgeflügel. Die Tendenz ist bedauerlicherweise rückläufig, da der Fleischabsatz aufgrund der sinkenden Nachfrage durch den folglich höheren Preis gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation geringer ist – eine schwierigere pekuniäre Lage begründet dieses geänderte Verbraucherverhalten.

Insgesamt war es eine sehr interessante Veranstaltung für einen jeden von uns, auf der uns nahegelegt wurde, wie wir mit angehenden Situationen besser umgehen können und sollen.

Die genannten Seuchen stehen Stand jetzt mindestens im Stadium einer Latenz und es ist unsere Aufgabe, die Ausbreitung auf ein Minimum zu reduzieren. Die pointierten Aspekte der Referenten haben wir im Anschluss - aufgrund einer freundlichen Einladung - mit unseren Klassenkameraden beim Spiegeleieressen beim Bauern Wißling diskutiert und verinnerlicht. Die Minimierung von Krankheiten jeglicher Art ist wichtiger denn je und die Veranstaltung lädt dazu ein, die hygienischen Konzepte von daheim zumindest in Frage zu stellen.

Schöne Sache, das mitgenommen zu haben – lieb gemeinte Empfehlung meinerseits, Veranstaltungen dieser Art wahrzunehmen.

Autor: Maximilian Dieckhoff, Klasse LS (Schweine- und Geflügelhalter)