Fachschulunterricht in verschiedenen Formen: auf Distanz, in Präsenzform und als Hybridunterricht

Zu Schuljahresbeginn wurde der Unterricht an der Fachschule Münster-Wolbeck –Corona-bedingt- zunächst in geteilten Klassen durchgeführt. Dadurch konnten kleinere Lerngruppen gebildet werden, das Infektionsrisiko gesenkt und das Sicherheitsgefühl aller Beteiligten gesteigert werden. Während jeweils die eine Teilgruppe im Klassenraum am Unterricht in Präsenzform teilnahm, erhielten die Mitglieder der anderen Teilgruppe von ihren Lehrerinnen und Lehrern in den einzelnen Fächern komplexe Aufgaben, die es in vorgegebener Zeit zu Hause zu lösen galt. Ein wöchentlicher Wechsel ermöglichte eine gleichmäßige Verteilung von Präsenz- und Distanzphasen in den Gruppen. In der Präsenzphase konnte auf die während der Distanzphase in eigenverantwortlicher Arbeit gewonnenen Arbeitsergebnisse und Erkenntnisse zugegriffen werden. Auf dieser Basis wurde weitergearbeitet, was ein effektives Arbeiten erlaubte und den Studierenden die Möglichkeit gab, sich die Lernzeiten zu Hause nach eigenen Bedürfnissen einzuteilen. Da das benötigte Lernmaterial langfristig und weitgehend komplett zur Verfügung gestellt worden war und die Anforderungen mit dem gegebenen Zeitrahmen gut korrespondierten, war die Resonanz bei Studierenden und den Lehrenden weitgehend positiv. In den kleineren Lerngruppen hatten auch diejenigen Studierenden bessere Chancen zum Zuge zu kommen, die sich im großen Klassenverband mit Wortbeiträgen doch eher zurückhalten.

Leider wurde diese Phase noch vor Beginn der Herbstferien abrupt beendet. Zum einen waren die Studierenden, die Bafög-Mittel erhalten und auf dieses Geld angewiesen sind, gezwungen, durchgehend am Präsenzunterricht teilzunehmen. Zum anderen kam vom Düsseldorfer Schulministerium die klare Direktive, dass der Unterricht grundsätzlich in Präsenzform durchzuführen sei. Dies gelte auch für die Fachschulen und die dort unterrichteten erwachsenen Studierenden; die Bildungsarbeit sei nicht wie die an einer Hochschule zu gestalten. Diese Vorgaben führten zur Abkehr von dem von der Schule präferierten Konzept eines Wechselunterrichts mit kleineren Lerngruppen. In der Folge musste bei beengten räumlichen Verhältnissen mit vollen Klassen weitergearbeitet werden. Dabei trugen die Studierenden und das Lehrpersonal aus Gründen des Infektionsschutzes auch während des Unterrichts Mund-Nasen-Bedeckungen; zusätzlich wurden die Klassenräume regelmäßig gelüftet.

Noch zu Zeiten des verbindlich durchzuführenden Präsenzunterrichtes konnten dennoch Formen eines „hybriden“ Unterrichts erprobt werden. In Einzelfällen mussten sich Lehrkräfte -zum Glück nicht erkrankt- für einige Tage in Quarantäne begeben. Diese durften und konnten den Unterricht von zuhause aus durchführen. Ebenfalls konnten Studierende in Quarantäne am Unterricht von zuhause aus teilhaben. Bei der Durchführung des Projekts „Netzwerk Fokus Tierwohl“ war es den beteiligten Referenten und Referentinnen aus Sicherheitsgründen nicht möglich, die Fachschule Münster-Wolbeck aufzusuchen. Sie nahmen per Videoschaltung an den Veranstaltungen teil und hatten die Möglichkeit, mit den Studierenden in den Austausch zu gehen. Trotz des fehlenden unmittelbaren Kontaktes und dem zeitweisen Kampf mit den Tücken der Technik funktionierte dieses Modell der Wissensvermittlung im Großen und Ganzen. Auch wenn nicht alles optimal war, so war diese Lösung doch –salopp ausgedrückt- „besser als nix!“

Nach durchgehendem Präsenzunterricht und kurzer Erprobung eines Wechselunterrichts („Hybridunterricht“) erfolgte dann im Dezember mit dem Beginn des harten Lockdowns die Schließung der Schule für den Präsenzunterricht. Das erhoffte Ziel, zu Weihnachten die Pandemie soweit zurückgedrängt zu haben, dass dann Lockerungen möglich wären, erwies sich leider als zu optimistisch gesteckt. So zieht sich der Lockdown, verbunden mit der Schulschließung bis heute hin und wird voraussichtlich erst dann beendet werden können, wenn die Infektionszahlen spürbar sinken. Seitdem findet der Fachschulunterricht auf Distanz und unter Nutzung von Videokonferenz- und EDV-Technik statt.

Wolbeck Unterricht 2020Bild vergrößern
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Wurde im Sommer noch Präsenzunterricht mit ganzen Klassen durchgeführt, so wurde dieser ab Dezember durch Distanzunterricht abgelöst, bei dem Lehrer und Studierende mittels EDV-Konferenztechnik in Kontakt treten.

Autor: Dr. Ulrich Reul (Text und Fotos)