Schneechaos oder „Winter-Wunderland“?

Genau genommen: beides! Auch wenn es vielen Zeitgenossen vielleicht nicht mehr so bewusst ist: trotz des Klimawandels und der globalen Klimaerwärmung kann es zuweilen temporär und regional doch noch unerwartet ganz anders als vermutet kommen. So geschehen Anfang Februar in Norddeutschland, im Ruhrgebiet und vor allem auch im Münsterland. Leichter, aber langanhaltender und beständiger Schneefall und durchgehend frostige Temperaturen sorgten für einen heftigen Wintereinbruch. Während viele Menschen Freude über die ungewohnten winterlichen Bedingungen verspürten und die Tage als einen Abstecher ins „Winter-Wunderland“ genossen, so wurden gleichermaßen viele Mitmenschen von unterschiedlichen Sorgen geplagt: wie soll ich zur Arbeit kommen, wenn keine Busse fahren und der PKW-Verkehr zumindest erschwert, wenn nicht gar völlig unmöglich ist? Halten die Dächer den Schneelasten stand? Bin ich genügend mit Vorräten eingedeckt falls es wieder zu Stromausfällen kommen sollte? Vom Wintereinbruch war auch das Bildungszentrum Münster-Wolbeck betroffen. So mussten die Kurse in der Überbetrieblichen Ausbildung in der sechsten Kalenderwoche aus Sicherheitsgründen komplett abgesagt werden. Die Schneelasten auf den Eindeckungen hatten in einzelnen Unterweisungshallen zu Glasbruch geführt, so dass unter diesen Umständen ein „Augen zu und durch!“ nicht zu verantworten gewesen wäre. Die Fachschule war –so hätte man meinen können- von der Witterungsunbill nicht betroffen, da wegen der anhaltenden Corona-Pandemie der Unterricht sowieso schon seit Wochen in digitaler Form durchgeführt werden muss und die Studierenden sich folglich von zu Hause aus am Unterricht beteiligten. Dennoch zeigten sich auch hier Auswirkungen der Wetterkapriolen dergestalt, dass einzelne Studierende als Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr im ehrenamtlichen Einsatz waren, andere damit befasst waren, im Schnee stecken gebliebene Autos wieder in die Spur zu bringen und wieder andere in den eigenen landwirtschaftlichen Betrieben in besonderem Maße gefragt waren. Bleibt zu hoffen, dass nichts wirklich Schlimmes passiert ist und zu wünschen, dass sich solche extremen Situationen nicht zu häufig wiederholen!

Wolbeck Schnee 2021Bild vergrößern
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Autor: Dr. Ulrich Reul (Text und Fotos)