Erfahrungsbericht Bachelor of Laws
Seit September 2023 wohne ich in Münster und absolviere dort das Studium „Bachelor of Laws“ bei der Landwirtschaftskammer NRW. Das dreijährige Studium ist blockweise in Studien- und Praxisabschnitte aufgeteilt. Nach dem Bewerbungsprozess, der einen Online-Eignungstest sowie ein persönliches Vorstellungsgespräch vorsieht, erhielt ich eine Zusage für einen Studienplatz, was mich sehr freute. Schon während des Vorstellungsgesprächs wurde eine angenehme Atmosphäre geschaffen und ich lernte dort meinen heutigen Ausbildungsleiter Steffen Grimberg kennen.
Vor dem offiziellen Studienbeginn standen noch zwei Termine für mich an. Zu Beginn des Jahres 2023 kam ich mit den vier anderen Studentinnen aus meinem Jahrgang und Steffen zusammen. Bei diesem Termin erfuhren wir hilfreiche Informationen über den Studienverlauf und über die Landwirtschaftskammer NRW.
Um auch die Studierenden der anderen Jahrgänge kennenzulernen und eine Gemeinschaft zu bilden, fand ein weiteres Treffen im August statt. Zunächst erhielten wir unsere Ernennungsurkunde. Dies war ein besonderer Moment. Anschließend trafen sich alle Studierenden der Landwirtschaftskammer NRW am Hafen in Münster zu einem gemeinsamen Abendessen ein. In geselliger Runde fiel es nicht schwer neue Kontakte zu knüpfen und sich kennenzulernen. Zudem konnten die Studierenden der höheren Jahrgänge ihre Erfahrungen teilen und wir Fragen rund um das Studium stellen. Es entstand schnell ein Gemeinschaftsgefühl und ich freute mich auf die folgenden drei Studienjahre.
Im September begann das Studium zunächst mit einer Einführungswoche bei der Landwirtschaftskammer NRW. An einem Willkommenstag kamen alle neuen dual Studierenden und Auszubildenden zusammen und wurden durch den Direktor der Landwirtschaftskammer NRW und die Jugend- und Auszubildendenvertretung empfangen. Neben Informationen über die Aufgaben der Landwirtschaftskammer NRW und diversen Kennenlernspielen, gab es eine Führung durch die Bienenkunde. Ebenso lernten wir in der ersten Woche das Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse, das Bildungszentrum Gartenbau und Landwirtschaft Münster-Wolbeck sowie die Landwirtschaftliche Untersuchungs- und Forschungsanstalt am Standort Münster kennen. Zudem erhielt jede von uns Studierenden einen Laptop, den wir für die Praxis- und Studienabschnitte nutzen dürfen. Wir wurden außerdem über unsere Einsatzorte in den Praxisabschnitten informiert und über die Beihilfe unterrichtet. Eine Teambuildingmaßnahme stand auch noch an.
Der erste Studienabschnitt an der HSPV NRW startete mit einer Begrüßung und anschließendem Kennenlernen der Studierenden der anderen Einstellungskörperschaften des Kurses des staatlichen Verwaltungsdienstes. Die Studienzeit bis Ende Mai verging sehr schnell. Wir wurden in den Klausurenphasen im Januar und Mai in zwei Fachgesprächen geprüft und schrieben in verschiedenen Fächern Klausuren. Dazu gehörte beispielsweise externes Rechnungswesen, Staats- und Europarecht, allgemeines Verwaltungsrecht und Zivilrecht. Die beiden Klausurenphasen waren fordernd, doch durch gegenseitige Unterstützung und die Möglichkeit, Nachhilfe durch die Landwirtschaftskammer NRW zu erhalten, konnten wir diese erfolgreich meistern.
Direkt im Anschluss absolvierte ich meinen ersten Praxisabschnitt in der Personalabteilung. Hier lernte ich viel über verschiedene Personalangelegenheiten in Beamten- und Arbeitsrecht, z.B. die Gewährung von Nebentätigkeiten oder Teilzeitanträgen. Die Abläufe eines Stellenbesetzungsverfahrens wurden mir ebenfalls nähergebracht, was ich als besonders interessant empfand. Ebenfalls bestand die Möglichkeit, ein bis zweimal die Woche im Homeoffice zu arbeiten.
Es folgte der dritte Studienabschnitt mit Fächern wie Personalmanagement, Verwaltungsmanagement und Organisation und Kosten-Leistungsrechnung. Des Weiteren musste eine Hausarbeit in Beamten- oder Arbeitsrecht geschrieben werden. Vor der Schreibphase bekamen wir einen Crashkurs im wissenschaftlichen Arbeiten durch Steffen, um optimal vorbereitet zu sein. Nach einer weiteren Klausurenphase folgte der zweite Praxisabschnitt, den ich im Geschäftsbereich 4, Berufsbildung und Fachschulen verbrachte. Hierbei beschäftigte ich mich intensiv mit den Ausbildungsberufen und der Abschlussprüfung im grünen Bereich. Praktische Einblicke in die Arbeit auf diesem Gebiet konnte ich z.B. durch die Teilnahme an Anerkennungsverfahren von Ausbildungsbetrieben gewinnen, was besonders spannend war.
Eine abwechslungsreiche Zeit lag ebenfalls in der Projektphase, die von der HSPV koordiniert wurde. In meinem Projekt habe ich mich mit neun anderen Studentinnen mit der digitalen Bauleitplanung des Kreises Warendorf beschäftigt. Durch das Projekt konnten wir unser eigenständiges, freies und gemeinsames Arbeiten an einer großen Aufgabe lernen.
Besonders aufregend wurden für mich die nachfolgenden drei Monate. Die Landwirtschaftskammer NRW bietet nämlich dualen Studierenden die Chance, in ihrem dritten Praxisabschnitt ein externes Praktikum absolvieren. Dabei fiel meine Wahl auf Berlin, die Millionenmetropole und Hauptstadt Deutschlands. Die Zeit habe ich in einer der Büroleitungen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen absolviert. Hierbei lag der inhaltliche Schwerpunkt auf Stellenbesetzungsverfahren, so dass ich vertiefte Einblicke in diesem Themenfeld gewinnen konnte. Durch das externe Praktikum konnte ich mich fachlich und auch persönlich weiterentwickeln und freue mich sehr darüber, dass die Landwirtschaftskammer NRW eine solch tolle Erfahrung ermöglicht. Ich habe die Möglichkeit auch insbesondere deshalb gerne wahrgenommen, da ich mir der Unterstützung der Landwirtschaftskammer NRW bei potenziellen Problemen bewusst war.
Mittlerweile sind zwei Jahre seit Studienbeginn verstrichen und es folgt lediglich ein Jahr bis zum Bachelorabschluss. In dieser Zeit erwartet mich sowohl ein Praxisabschnitt als auch ein Studienabschnitt, gefolgt von der Schreibphase der Bachelorarbeit.
Die Zeit war von viel Abwechslung und neuen Erfahrungen geprägt und ist deshalb wie im Flug vergangen. In dieser Zeit habe ich viele Kollegen und neue Tätigkeitsbereiche kennenlernen dürfen und mich zu jeder Zeit gut aufgenommen gefühlt. Der Zusammenhalt innerhalb der Behörde wird durch Veranstaltungen wie das Betriebsfest, Karneval oder Standortfeste gefördert. Dank eines reibungslosen Studienablaufs insbesondere während der Praxisabschnitte und ein stetig offenes Ohr, ist auf die Ausbildungsleitung zu jeder Zeit verlass. Ich bin gespannt auf das kommende Jahr und freue mich, bei einem unterstützenden und kollegialen Arbeitgeber wie der Landwirtschaftskammer NRW zu studieren.
Verena Schmale