Erfahrungsbericht eines Lehrers

Der Anfang meiner beruflichen Laufbahn als Lehrer ist gut mit dem Start in eine längere Reise zu vergleichen – eine Reise bei der nicht alle Ziele im Vorfeld planbar waren und viele Dinge erst auf dem Weg geregelt werden konnten. Oft war mir nicht bewusst, was mich hinter der nächsten Abbiegung des Weges erwarten würde. So waren volle Schulwochen mit vollem Umfang an Unterrichtsstunden zweifelsohne anstrengend aber auch sehr interessant und spannend.

Die Erarbeitung der Unterrichtsinhalte auf einem fachlich hohen Niveau und der Kontakt mit den Studierenden waren und sind persönlich natürlich herausfordernd. Gleichzeitig sind gerade diese Aspekte der Arbeit auch eine persönliche Bereicherung. Das Erreichen einer guten Beziehungsebene zu den Studierenden bei gleichzeitiger Betrachtung einer ansprechenden Fachlichkeit sind nach meinen Erfahrungen immer die Schwerpunkte der Lehrertätigkeit. Um hier angemessen zu agieren, sind des Öfteren lange Arbeitstage notwendig. Der Mehraufwand wird aber in der Regel mit großen Erfolgsmomenten im Klassenraum belohnt.

So war gerade zu Beginn keine Anstrengung umsonst. Je weiter ich in meinen Vorbereitungen kam und je besser ich die Studierenden kennenlernte, desto sicherer und angenehmer wurden die Arbeitstage. Der Start in das zweite Schuljahr kann kaum mehr mit dem ins erste verglichen werden. Prägten zu Beginn noch Unsicherheiten den Alltag, konnte ich allmählich selbstbewusster und selbstsicherer zur Arbeit fahren.

Der Unterricht machte mir und den Studierenden immer mehr Spaß und die bisherige Anspannung wich einer gewissen Gelassenheit. Die Erfahrungen des ersten Jahres machten es möglich, viele Dinge im Vorfeld anzugehen und die Ziele der Reise genauer zu planen. Erprobungen von neuen und alternativen Herangehensweisen waren und sind dabei fortlaufend spannend und bringen viel Abwechslung und Freude in den Berufsalltag.

Der Umgang mit den Studierenden hatte mir am Anfang die meisten Sorgen bereitet. Hier muss ich rückblickend aber festhalten, dass er stets von gegenseitigem Respekt und hoher Wertschätzung geprägt war. Eine angenehme Lernatmosphäre, in der auch der Spaß am Lernen spürbar wird, war und ist die Folge.

Inzwischen arbeite ich im vierten Jahr als Fachlehrer und habe den Vorbereitungsdienst erfolgreich abgeschlossen. Es liegt eine anstrengende und stressige Zeit hinter mir. Festzuhalten bleibt aber, dass sich die Mühe und der Aufwand in jedem Fall gelohnt haben. Die Arbeit mit den Studierenden macht sehr viel Spaß und im jungen Kollegium herrscht eine freundschaftliche Atmosphäre. Alle sind hochmotiviert die Fachschule weiter zu verbessern und für die Herausforderungen der Zukunft zu wappnen. So hat besonders das letzte Jahr den Berufsalltag noch abwechslungsreicher werden lassen. Die zunehmende Digitalisierung der Schule eröffnet uns viele Chancen, die nur darauf warten genutzt zu werden.

Abschließend lässt sich sagen, dass ich sehr froh bin den Weg in das Lehramt gewagt zu haben. Aufgrund meiner geschilderten Erfahrungen bin ich mir sicher, dass der Beruf nie langweilig und mir fachlich wie persönlich auch zukünftig viel geben wird.

Marc, Fachschule Borken