Was ist Gülle?

Das Wort „Gülle“ kommt ursprünglich aus dem Niederdeutschen und bedeutete so viel wie „Pfütze, Lache“. Erst viel später bekam „Gülle“ die Bedeutung, die das Wort heute hat, nämlich eine Mischung aus Kot und Harn unserer landwirtschaftlichen Nutztiere Schwein und Rind. Daneben gibt es noch weitere organische Düngeformen, wie Jauche oder Mist, die je nach Haltungsform der Tiere entstehen. Sie sind kein Abfall, sondern ein natürliches, organisches Düngemittel.

Mist ist fest und besteht aus Urin, Kot und aus einem Bindemittel, üblicherweise Stroh. Sickersäfte aus dem Misthaufen bezeichnet man als Jauche. Sie besteht hauptsächlich aus Urin und Regenwasser, wenn ein Misthaufen unter freiem Himmel gelagert wird.

Daneben gibt es noch die Gärreste aus der Biogasanlage, die, wenn sie ausreichend flüssig sind, auch gerne als „Biogasgülle“ bezeichnet werden. In Biogasanlagen werden hauptsächlich Gülle oder Mist, nachwachsende Rohstoffpflanzen oder eine Mischung aus diesen Substraten eingefahren und unter Sauerstoffabschluss zur Energiegewinnung vergoren.

Im Sinne des Kreislaufgedankens werden Gülle und Gärreste wieder als wichtiger Dünger auf den Flächen der landwirtschaftlichen Betriebe ausgebracht und versorgen so die Pflanzen mit lebenswichtigen Nährstoffen und den Boden mit Humus.