EIP-Projekt Biodiversität in der Hellwegbörde

Das Vogelschutzgebiet Hellwegbörde ist ein wichtiger Brut- und Lebensraum der Wiesenweihe und anderer wertgebender Offenlandarten. Zur Gewährleistung des Schutzes bedrohter Vogelarten sind innerhalb des Vogelschutzgebietes Schwerpunkträume abgegrenzt, in denen der Schutz dieser Arten von besonderer Bedeutung ist (kartographisch abgegrenzte prioritäre Gebiete).

Insgesamt ist die Entwicklung der Vogelbestände in NRW bei der überwiegenden Anzahl der vor-kommenden Arten seit Jahren rückläufig. Diese negative Entwicklung betrifft nicht nur Rote-Liste-Arten, sondern auch heute noch relativ weit verbreitete Arten. Um dieser Entwicklung entgegen-zuwirken, soll im EIP-Projekt Hellwegbörde eine Strategie zur Förderung der Insekten- und Avifauna entwickelt werden, die eine Integration insektenfördernder Maßnahmen in den Anbau der verschiedenen Kulturen unter Beachtung betrieblicher Anforderungen ermöglicht.

Projektgebiet

Die überwiegend ackerbaulich genutzte Hellwegbörde bildet einen wichtigen Lebensraum für ver-schiedene Vogelarten der offenen Feldflur. Mit rund 50.000 ha ist das VSG Hellwegbörde das größte von 28 EU-Vogelschutzgebieten in NRW. Es beherbergt unter anderem zahlreiche Anhang I-Arten der EU-Vogelschutzrichtlinie mit rückläufiger Bestandsentwicklung. Die Flächen im VSG Hellwegbörde werden von ca. 1.570 Betrieben landwirt-schaftlich bewirtschaftet.

Vogelschutzgebiet Hellwegbörde
Das grün markierte Gebiet ist das VSG Hellwegbörde (Ost-West-Ausdehnung von Salzkotten im Osten bis nach Unna im Westen. Es liegt in den Kreisen Soest, Unna (Regierungsbezirk Arnsberg) und Paderborn (Regierungsbezirk Detmold), wobei auf den Kreis Soest der Hauptflächenanteil des Vogelschutzgebietes mit ca. 85 % entfällt. Die Nord-Süd-Ausdehnung reicht vom Ruhr- und Möhnetal im Süden bis an die Lippe im Norden)

Projektziele

  • Entwicklung einer Strategie zur Förderung der Biodiversität, die eine Integration insekten-fördernder Maßnahmen in den Anbau der Kulturen unter Beachtung betrieblicher Anforderungen ermöglicht.
  • Erprobung der Umsetzung von insektenfördernden Maßnahmen auf Betrieben in den Schwerpunkträumen. Dabei geht es nicht um die Prüfung der Maßnahmenwirkung auf Ebene des Einzelbetriebs, sondern um deren Wirksamkeit bei der betriebsübergreifenden Umsetzung in Schwerpunkträumen.
  • Zur Überwindung bestehender Akzeptanzprobleme sollen die Maßnahmen durch eine berufsständig getragene Beratung in den Testbetrieben implementiert werden. Dadurch soll die Zweckmäßigkeit der Maßnahmen in die Praxis vermittelt und die Betriebe für die Umsetzung von Maßnahmen gewonnen werden.
  • Das Projekt soll am Beispiel der Hellwegbörde neue Lösungsansätze zur vermehrten Um-setzung biodiversitätsfördernder Maßnahmen in Ackerbauregionen entwickeln, die eine Förderung der Insekten und mittelbar der Avifauna bewirken und zugleich mit produktions-technischen und betrieblichen Anforderungen des Ackerbaus vereinbar sind.
  • Durch ein entomologisches und ornithologisches Monitoring auf den Maßnahmen- und Vergleichsflächen vor Beginn und während der Umsetzung des Projektes sollen Aussagen zur Wirksamkeit der Maßnahmen abgeleitet werden.

Vortrag

Ansprechpartner

Biologische Station Kreis Unna  Biologische Station Soest

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Beteiligung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen
EU-Flagge
Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete unter Einbeziehung des Landes Nordrhein-Westfalen.