Herkulesstaude frühzeitig bekämpfen

Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum)Bild vergrößern
Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum). Foto: Frank Reichel

Der strengere Winter sorgt im Vergleich zum vergangenen Jahr für einen späteren Austrieb der Herkulesstaude, die beim Menschen eine erhebliche Gesundheitsgefährdung auslösen. Dieser Rückstand kann mit einem sehr schnellen Wachstum im Frühjahr ausgeglichen werden, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Ihre große Blattmasse bildet die Pflanze im Mai; im Juni schiebt sie den gewaltigen Blütenstängel drei bis vier Meter in die Höhe. Dann ist die Herkulesstaude zwar besonders gut zu erkennen, für eine sinnvolle Bekämpfung ist es dann aber schon zu spät.

Eine effektive Bekämpfung sollte jetzt im Frühjahr beginnen. Für diesen Zweck hat der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer gemeinsam mit einigen Kommunen und Kreisen sowie dem Landesbetrieb Straßen NRW ein Informationsblatt zusammengestellt.

Die Herkulesstaude oder der Riesen-Bärenklau breitet sich seit Jahren immer stärker aus. Die zwei bis vier Meter hoch wachsende Pflanze vermehrt sich durch 10 000 bis 50 000 Samen, die bis zu zehn Jahren keimfähig sind. Diese leichten und schwimmfähigen Samen werden besonders entlang von Gewässern mit Überschwemmungsgebieten sowie entlang von Straßen und Gleisen durch Verwirbelung verbreitet. Die Zunahme an Brachflächen, Uferrandstreifen und Industriebrachen fördert die Ausbreitung.

Die Herkulesstaude verdrängt die heimische Flora und Fauna und führt zu Erosionsschäden an Gewässern und ist insbesondere eine gesundheitliche Gefahr für den Menschen. Der Saft aller Pflanzenteile enthält lichtsensibilisierende Substanzen (Furanocoumarine), die in Verbindung mit der UV-Strahlung des Sonnenlichts zu schweren, verbrennungsähnlichen Erscheinungen auf der Haut führen können. Die größte Gefährdung besteht 30 Minuten bis 2 Stunden nach Hautkontakt. Symptome wie Hautrötungen entstehen nach etwa 24 Stunden. Betroffene Stellen heilen erst nach Wochen ab; oft bleiben jahrelang Pigmentstörungen zurück. Daher muss bei der Bekämpfung der Herkulesstaude der Körper unbedingt geschützt werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 16.04.2009