Hohe Auszeichnung für Rinderzüchter aus Tönisvorst

Hans-von-Bemberg-Preis 2016Bild vergrößern
Hans-von-Bemberg-Preis 2016. Das Foto zeigt (von links): Sohn Thomas Hannen, Thomas Goßen, Bürgermeister von Tönisvorst, Landwirtschaftskammer-Präsident Johannes Frizen, Luise und Josef Hannen, Kammerdirektor Dr. Martin Berges, Schwiegertochter Beate Hannen und Viersens Landrat Dr. Andreas Coenen.

Mit dem Hans-von-Bemberg-Preis für die beste tierzüchterische Leistung des Jahres 2016 wurde Josef Hannen aus Tönisvorst im Kreis Viersen am 12. September ausgezeichnet. Wie der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, anlässlich der Preisverleihung mitteilte, ist es dem Preisgericht nicht schwer gefallen, die Zuchtstätte von Josef Hannen auszusuchen. "Der Betrieb in Tönisvorst ist aus Sicht des Preisgerichtes in jeder Hinsicht ein würdiger Preisträger", sagte Präsident Frizen.

Josef Hannen startete vor mehr als 40 Jahren als junger, dynamischer Züchter. Dabei baute er auf eine respektable schwarzbunte Kuhherde auf, die er im Laufe der Jahrzehnte auf den heutigen Stand kontinuierlich entwickelt hat. Als sich vor zehn Jahren abzeichnete, dass Sohn Thomas in den Betrieb einsteigen wird, folgten weitere Entwicklungsschritte. Präsident Frizen: "So wundert es nicht, dass Familie Hannen eine Betriebsstätte aufgebaut hat, in der 250 Kühe und die Nachzucht-Tiere optimal untergebracht sind." Familie Hannen bewirtschaftet einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 136 Hektar, davon 13 Hektar Grünland und 123 Hektar Ackerland, auf dem Getreide und Mais angebaut werden.

Ohne Zweifel ist aus der Begeisterung für die Zucht auch das Engagement gewachsen, mit den Tieren bei den verschiedensten Kuhschauen präsent zu sein. Auf diesen Tierschauen waren die von der Zuchtstätte Hannen ausgestellten Tiere stets mit auf den vorderen Plätzen und haben häufig die Siegerschärpe mit nach Hause gebracht. Die Kühe im Bestand wurden oft mit exzellenter Bewertung eingestuft.

Josef Hannen hat sich von Beginn seiner Tätigkeit an nicht nur der Zucht im eigenen Betrieb zugewandt, sondern auch im Berufsstand engagiert. So wurde er unter anderem in den Meisterprüfungsausschuss und den Berufsbildungsausschuss der Landwirtschaftskammer berufen. 1983 wählten ihn die Züchter der Region in den Vorstand des Kreis-Rindviehzuchtvereins und es folgten weitere Ehrenämter in rheinischen Zuchtorganisationen. Hannen war an der Gründung der Rinder-Union West beteiligt. 1993 wurde er Mitglied des Aufsichtsrates, 1997 Aufsichtsratsvorsitzender und war schließlich von 2002 bis 2016 Vorstandsvorsitzender der RUW eG.

Josef Hannen war auch Vorsitzender der damaligen ADR, der deutschen Dachorganisation für die Rinderzucht. In dieser Funktion ist es ihm gelungen, die unterschiedlichen Rinderzuchtverbände in Deutschland und den Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion in der Nachfolgeorganisation, dem neu gegründeten Bundesverband Rind und Schwein (BRS), zu bündeln. Dieser Bundesverband ist die politische Vertretung und gleichzeitig das Sprachrohr für die deutsche Rinder- und Schweinezucht.

Der undotierte Hans-von-Bemberg-Preis hat eine mehr als 60-jährige Tradition und wird einmal jährlich von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht verliehen. Er wurde 1952 von der damaligen Landwirtschaftskammer Rheinland anlässlich des 60. Geburtstages des Vorsitzenden des Rheinischen Verbandes für Tieflandrinderzucht, Hans von Bemberg, gestiftet. Hans von Bemberg war ein Rinderzüchter aus Flamersheim im Kreis Euskirchen und der erste Preisträger. Er verstarb 1958.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 14.09.2017