Hellwegbörde - Landwirte arbeiten für den Artenschutz

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Die Partner des Projekts Biodiversität in der Hellwegbörde sind mit dem Projektstart sehr zufrieden. Schon 80 Landwirte haben die Beratung rund um die Themen Natur- und Artenschutz in Anspruch genommen.

Mit rund 500 Quadratkilometern ist die Hellwegbörde das größte von 28 EU-Vogelschutzgebieten in Nordrhein-Westfalen. Hier sind zahlreiche gefährdete Vogelarten wie Wiesenweihe, Kiebitz und Rebhuhn zu Hause. Rund 1 600 landwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften 95 % der Äcker und Wiesen in diesem Gebiet. Um die Artenvielfalt in der Region zu erhalten, müssen sich Landwirte aktiv am Artenschutz beteiligen.

Im Rahmen eines von der EU geförderten Projektes erhalten Landwirte in der Hellwegbörde seit diesem Sommer ein individuelles Beratungsangebot, um Natur- und Artenschutzmaßnahmen auf ihren Flächen umzusetzen. Die Maßnahmen sollen helfen, Lebensraum für Insekten und Vögel zu sichern. Seit Projektbeginn haben bereits über 80 Betriebe das Beratungsangebot in Anspruch genommen, weit mehr als erwartet. Dabei ging es um Artenschutz auf über 300 Hektar. Besonders hilfreich ist zum Beispiel ein größerer Saatreihenabstand beim Getreide. Das bietet im Frühjahr und Sommer mehr Lebensraum für Jungvögel. Auf anderen Flächen gönnen die Landwirte den Flächen ein Jahr Pause und säen eine bunte Mischung aus Gräsern, Wildblumen und anderen Pflanzen. Das unterdrückt einerseits Unkraut und andererseits bieten die Pflanzen viele Blüten für Insekten. Während des Projektes werden Vögel und Insekten von den Biologischen Stationen der Kreise Soest und Unna im Projektgebiet gezählt, um die Wirksamkeit der Maßnahmen zu beurteilen.

Partner im Projekt sind die Landwirtschaftskammer NRW und die Biologischen Stationen. Der vom Projekt finanzierte Experte der Landwirtschaftskammer berät die Landwirte rund um Natur- und Artenschutz. Die Betriebe lassen sich so für den Artenschutz auf ihren Feldern begeistern. Viele Einzelmaßnahmen zum Natur- und Artenschutz werden gefördert. Die Beantragung ist für die Landwirte aber nicht ganz einfach. Der Berater wählt gemeinsam mit den Bauern ein passendes Paket für ihren Betrieb aus, das den jeweiligen Anforderungen des Natur- und Artenschutzes entspricht und unterstützt sie auch bei der Umsetzung.

Das Projekt ist das jüngste von sieben Biodiversitäts-Projekten der Landwirtschaftskammer in Nordrhein-Westfalen. Umfangreiche Informationen zum Natur- und Artenschutz in der Landwirtschaft in NRW gibt es hier:

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 24.09.2020