Austausch von Melasse gegen Weizen in der Milchviehfütterung

Kühe am Fressgitter

In den DLG-Informationen 1/2001 und 2/2001 wird für die Versorgung der Milchkühe mit Zucker eine maximale Menge von 75 g je kg TM empfohlen. Eine Überschreitung des Grenzwertes kann zu einer Acidose führen. Eine Empfehlung für eine Mindestmenge an Zucker wird nicht ausgesprochen. Gefordert wird stattdessen für frischmelkende Tiere ein Mindestgehalt an unbeständiger Stärke und Zucker von 125 g bzw. 150 g je kg TM, da unbeständige Stärke und Zucker sehr ähnliche Fermentierungseigenschaften im Pansen aufweisen.

Demgegenüber wird in der Beratungspraxis vor allem bei zuckerarmen Grassilagen die Ergänzung der Ration mit Zucker über den Einsatz von Melasse empfohlen. Erwartet wird hierbei vor allem eine höhere Futteraufnahme.

Versuchsstart:
Versuchsende:

April 2005
Juni 2005

Hypothese:

Durch den Einsatz von Melasse in einer Menge von 1 kg je Kuh und Tag im Austausch gegen Weizen wird die Futteraufnahme erhöht, wodurch die Leistungsfähigkeit der Kühe verbessert wird.

Versuchsaufbau:

Mit den Kühen des Stalles R1 wird ein Fütterungsversuch mit Melasse oder Weizen in der aufgewerteten Grobfutterration durchgeführt.

Der Energie- und Nährstoffgehalt der aufgewerteten Grobfutterrationen ist für beide Futtergruppen gleich.

Die Mischration besteht ausGrobfutter (zuckerarme Grassilage, Maissilage), Pressschnitzel, Sojaextraktionsschrot, Mineralfutter, plus Weizen oder Melasse und ist energetisch bedarfsdeckend für Erhaltung plus 25 kg ECM je Kuh und Tag ausgelegt.

Das Milchleistungsfutter der Energiestufe 3, 160 g nXP/kg wird fürMilchleistungen oberhalb von 25 kg ECM für Kühe und 21 kg ECM für Färsen nach Leistung über eine Transponderfütterungsanlage zugeteilt.

Die Herde wird in zwei vergleichbare Gruppen mit je 24 Milchkühen eingeteilt. Die Einteilung erfolgt nach den Kriterien:

  • Laktationsnummer
  • Laktationstag
  • Milchmenge
  • Lebendmasse.

Ausscheidende Tiere werden durch Färsen ersetzt.
Nach etwa 45 Tagen erfolgt ein Gruppenwechsel.

Datenerfassung:

  • Futteraufnahme: täglich
  • Milchmenge: täglich
  • Inhaltsstoffe: 14-tägig
  • Lebendmassen: 3 x im Versuchszeitraum
  • RFD-Messung bzw. BCS-Noten: alle vier Wochen
  • Futterkosten: Versuchsende

Futteranalysen:

  • Grobfutter, Weizen, Melasse, Milchleistungsfutter
  • Verdaulichkeitsbestimmung am Hammel: Mischration

Beteiligungen:

  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Dr. Martin Pries, Annette Menke, Hendrik van de Sand, Heinz-Günter Gerighausen, Michael Berntsen
  • Wissenschaftliche Begleitung durch Uni Bonn, Institut für Tierernährung, Prof. Dr. Karl-Heinz Südekum;

Dokumentation:

Abschlußbericht