Wie sieht die Rinderhaltung der Zukunft aus?

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Seit Mai diesen Jahres fördert das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) das Verbundvorhaben „InnoRind - zukunftsfähige Rinderhaltung in Deutschland unter Berücksichtigung von Tierwohl, Umweltwirkungen und gesellschaftlicher Akzeptanz“. Zusammen mit zehn anderen Institutionen ist auch die Landwirtschaftskammer NRW als Projektpartner beteiligt. Die Projektleitung übernimmt die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen neben der Aufzucht von Kälbern und Jungrindern auch die Haltung von Mast- und Milchrindern. In dem deutschlandweiten Innovationsnetzwerk werden die Kompetenzen im Bereich der Nutztierhaltung gebündelt. Die Aufgabe des Netzwerks besteht in der ersten Projektphase bis Ende Oktober darin, den Status quo der deutschen Rinderhaltung zu ermitteln, um anschließend Verbesserungspotentiale abzuleiten und die Umsetzung der Verbesserungen auf den Versuchsbetrieben zu planen.

Schwerpunktthemen des geplanten Innovationsnetzwerks sind unter anderem die kuhgebundene Kälberaufzucht, bei der die Kälber erst später von den Kühen getrennt werden. Ebenso stehen neue Möglichkeiten in der Vermarktung männlicher Reinzuchtkälber auf der Agenda. In spezialisierten Milchviehbetrieben sind die Aufzuchtmöglichkeiten begrenzt und bei sinkender Nachfrage nach Rindfleisch bevorzugen Mastbetriebe Kälber von Rassen, deren Zucht stärker auf Fleischleistungsmerkmale ausgerichtet ist. Dies hat geringere Erlöse für Reinzuchtkälber aus Milchrassen zur Folge. Im Projekt „InnoRind“ sollen daher gezielt auch Management- und Haltungsaspekte geprüft und evaluiert werden, um die Kälberaufzucht in den Bereichen Tierwohl, Umweltwirkungen und gesellschaftlicher Akzeptanz innovativ weiterzuentwickeln.

In einer zweiten Projektphase sollen dann die im Netzwerk erarbeiteten Ansätze auf den Versuchsbetrieben erprobt werden, um anschließend eine direkte Umsetzbarkeit auf landwirtschaftlichen Betrieben zu gewährleisten. Auf Haus Riswick der Landwirtschaftskammer NRW wird im Ökobetrieb die kuhgebundene Kälberaufzucht fokussiert. Hier sollen praktikable Lösungen gefunden und umgesetzt werden.

Für die Projektdauer von sechs Monaten (Projektphase I) stellt das BMEL rund 300.000 Euro für die zehn Projektpartner bereit, davon gehen gut 20.000 Euro als Förderung an die Landwirtschaftskammer NRW.

Projektpartnerpartner: 

  • Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
  • Georg-August-Universität Göttingen
  • Hochschule Rhein-Waal
  • Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
  • Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern
  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen
  • Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein
  • Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e.V.
  • Thünen-Institut für Ökologischen Landbau
  • Thünen-Institut für Betriebswirtschaft

Ansprechpartner

Kirsten Schmitz

Gregor Janknecht

Dr. Franz-Josef Stork

Autor: Elena Scherber