Westlicher Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

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Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera virgifera)

EU-Kommission  streicht Quarantänestatus

Bei der letzten Sitzung des Ständigen Ausschusses Pflanzenschutz wurde die Streichung des Quarantänestatus sowie die Aufhebung der Notmaßnahmen-Entscheidung 2003/766/EG aus dem Jahr 2003 beschlossen. Die EU-Kommission hält lediglich an einer Empfehlung fest. Dabei soll der Schaderreger zukünftig im Rahmen des Integrierten Pflanzenschutzes berücksichtigt werden, wobei die Fruchtfolge als mögliche Bekämpfungsmaßnahme im Vordergrund steht.

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft hat am 24. Februar im Bundesanzeiger die Nichtanwendung der deutschen Verordnung zur Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers vom 10. Juli 2008 veröffentlicht.

Um die zukünftige Entwicklung des Maiswurzelbohrers in Nordrhein-Westfalen zu beobachten, wird es weiterhin durch den Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen eine flächendeckende, jedoch in der Fallenanzahl reduzierte Überwachung geben

Historie

2010: Neuer Mais-Schädling in Nordrhein-Westfalen gefunden

Mitte August 2010 ist auf einem Feld in Köln ein Befall mit dem Westlichen Maiswurzelbohrer festgestellt worden. Das war der erste Fund des Schädlings in Nordrhein-Westfalen. Die von der EU vorgeschriebenen Bekämpfungsmaßnahmen wurden umgehend eingeleitet. Am 25. August 2010 wurde in einer Falle des Pflanzenschutzdienstes auf einem Maisacker in Straelen-Herongen ebenfalls ein Maiswurzelbohrer gefunden. Die Fläche liegt in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze. Deshalb wurden auch die niederländischen Behörden in die Bekämpfung eingebunden.

2011: Keine Fänge

Die Befalls- und Sicherheitszonen in Köln-Wahn und in Straelen-Herongen wurden intensiv von den Mitarbeitern des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW nach EU-Vorgabe in der Zeit vom 1. Juli bis zum 1. Oktober überwacht. In den Befallszonen standen Fallen im Raster von 500 m x 500 m und in den Sicherheitszonen im Raster von 1.500 m x 1.500 m, die wöchentlich kontrolliert wurden. Es konnten keine Käfer gefangen werden. Offensichtlich zeigt das Anbauverbot von Mais in den Befallszonen bzw. die Fruchtfolgeauflagen - kein Mais nach Mais - in den Sicherheitszonen erfolgreiche Wirkung. Auch in den an Risikoplätzen aufgestellten 329 Fallen wurde in diesem Jahr kein Maiswurzelbohrer gefangen. Die Ausrottungsmaßnahmen müssen im nächsten Jahr fortgeführt werden. Es gilt weiterhin ein Maisanbauverbot in der gesamten Befallszone und eine Fruchtfolge in der Sicherheitszone. Der Anbau von Mais nach Mais ist nicht möglich.

2012: Maiswurzelbohrer in NRW vorläufig gestoppt

Die Ausrottungsmaßnahmen in den Zonen in Köln-Wahn und in Straelen, Herongen sind abgeschlossen. Nach EU-Vorgabe wurden die eingerichteten Zonen über einen Zeitraum von drei Jahren intensiv überwacht. Auch in diesem Jahr wurden keine Käfer gefangen. Hier hat sich gezeigt, dass der Käfer bei konsequenter Umsetzung der Bekämpfungsmaßnahmen erfolgreich ausgerottet werden kann. Die Zonen werden aufgelöst und die betroffenen Landwirte können wieder frei über die Nutzung ihrer Flächen entscheiden. Die Landwirte zeigten trotz großer Betroffenheit Verständnis für die Durchführung der notwendigen Quarantänemaßnahmen. Alle Institutionen, Verbände etc. haben gut zusammengearbeitet. Das führte schließlich zum Erfolg.

Die amtliche Überwachung zum Westlichen Maiswurzelbohrer hatte Anfang Juli begonnen. In den Zonen in Köln-Wahn und Straelen-Herongen wurden entsprechend der EU-Vorgabe Pheromonfallen aufgestellt und wöchentlich kontrolliert. Außerdem wurden in Nordrhein-Westfalen über 300 weitere Fallen an Risikoplätzen, wie z.B. Flughäfen, Bahn-LKW-Umschlagplätze oder intensive Maisregionen aufgestellt.

2013: Keine Fänge

Im Rahmen der amtlichen Überwachung wurden in NRW an 337 verschiedenen Standorten Pheromonfallen aufgestellt und regelmäßig kontrolliert. Es wurden keine Käfer gefangen.

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