Schlupfwespen zur Bekämpfung von Blattläusen

Von verschiedenen Schlupfwespenarten parasitierte BlattäuseBild vergrößern
Von verschiedenen Schlupfwespenarten parasitierte Blattäuse
Foto: Marion Ruisinger
Klemmvorrichtung für Röhrchen mit SchlupfwespenBild vergrößern
Klemmvorrichtung für Röhrchen mit Schlupfwespen, durch die die Nützlinge vor Sonneneinstrahlung und Wasser geschützt sind
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Erwachsene Schlupfwespe auf BeutesucheBild vergrößern
Erwachsene Schlupfwespe auf Beutesuche
Foto: Marion Ruisinger

Wirkungsweise und Einsatz

Schlupfwespen sind aufgrund ihres guten Suchvermögens in der Lage einzeln sitzende Blattläuse aufzuspüren. Mit Hilfe ihres Legestachels legen sie in die Blattlaus ein Ei, aus dem nach ca. 2 Tagen eine Larve schlüpft, die sich von der Blattlaus ernährt. Im Innern der Blattlaus durchläuft die Larve mehrere Larvenstadien, verpuppt sich und schlüpft als erwachsenes Tier durch ein kreisrundes Loch aus. Die parasitierte Blattlaus verfärbt sich nach einer Parasitierung durch Aphidius- Arten bräunlich bis bronzefarben und wirkt aufgebläht. Durch Aphelinus abdominalis parasitierte Blattläuse verfärben sich dagegen schwarz. Die Entwicklungsdauer vom Ei bis zum erwachsenen Tier ist stark temperaturabhängig und schwankt zwischen 8 und 14 Tagen.

Schlupfwespen sind auf einzelne Blattlausarten spezialisiert. Die Tabelle zeigt die Wirts-/ Parasitoid- Beziehungen häufig vorkommender Blattlausarten. Vorteilhaft ist es die vorhandene Blattlausart zu erkennen. Dabei kann der zuständige Pflanzenschutzdienst helfen.

Wirts-/ Parasitoidbeziehungen häufig vorkommender Blattlausarten
Wirts-/ Parasitoidbeziehungen häufig vorkommender Blattlausarten

Schlupfwespen werden als erwachsenes Tier oder im Puppenstadium geliefert. Es sind entweder einzelne Arten oder Schlupfwespenmixe für verschiedene Kulturen (Beerenobst, Gemüse, Kräuter, Zierpflanzen) erhältich. Die Verwendung der Mischungen sichert den Bekämpfungserfolg ab, wenn nicht bekannt ist welche Blattlausart auftritt. Ist die Blattlausart bekannt, von denen die Kulturpflanzen befallen sind, kann der Einsatz einer Schlupfwespenart effektiver sein.

Schlupfwespen werden in Kunststoffbehältern oder Pappröhrchen geliefert. Diese sollten erst im Gewächshaus geöffnet und an einem vor Wasser und direkter Sonneneinstrahlung geschützten Ort aufgestellt werden. Die Schlupfwespen verlassen die Flasche selbstständig und suchen Blattläuse zur Eiablage auf.

Die erforderliche Anzahl der eingesetzten Schlupfwespen ist abhängig vom Befallsdruck. Bei vorbeugendem Einsatz sind 0,25 Tiere pro Quadratmeter und Art ausreichend, während bei Befall 1-2 Tiere pro Quadratmeter im wöchentlichem bis vierzehntägigem Abstand freigelassen werden sollten.

Die meisten Schlupfwespenarten benötigen eine Minimumtemperatur von 15°C. Eine Ausnahme ist Aphelinus abdominalis, die mindestens 20°C für ihre Entwicklung benötigt.

Autor: Marion Ruisinger