Raubwanzen zur Thripsbekämpfung

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Adulte Orius majusculus; Foto: Marion Ruisinger

Raubwanzen gehören zur Familie der Blumenwanzen (Anthocoridae) und sind polyphag, d.h. sie ernähren sich von verschiedenen Insektenarten, Pflanzensaft und Pollen. Die im Handel zur Verfügung stehenden Orius- Arten (O. laevigatus, O. majusculus) bevorzugen jedoch Thripse. Dabei werden alle Entwicklungsstadien der Schädlinge erfasst.

Raubwanzen entwickeln sich über fünf Nymphenstadien vom Ei bis zum erwachsenen Insekt. Die Färbung der Nymphen variiert je nach Art und Stadium zwischen hellem Gelb und hellbraun und sie haben rote Augen. Die erwachsenen Wanzen sind nach der letzten Häutung ebenfalls blass gefärbt, entwickeln jedoch nach wenigen Stunden ihre braun, schwarze Färbung und entfalten ihre Flügel. Männchen und Weibchen sind sich ähnlich, das Weibchen ist etwas größer.

Die Populationsentwicklung von Orius- Arten wird maßgeblich durch das Futterangebot und der Temperatur beeinflusst. Bei 15°C dauert die Entwicklung einer Generation ca. 55 Tage, bei 25°C werden dafür nur noch 16 Tage benötigt. Die Lebensdauer der erwachsenen Tiere liegt zwischen 21 Tage (bei 30°C) und 78 Tage bei 15°C.

Pro Weibchen und Tag werden etwa zwölf Thripse verzehrt. Die Beute wird dabei mit dem Saugrüssel angestochen und leergesaugt.

Orius- Arten werden eher selten in der Praxis eingesetzt, da sie eine sehr hohe Beutedichte und Pollen für ihre Etablierung benötigen. Empfohlen werden sie für die Kultur von Paprika mit einem Tier pro Quadratmeter. Die Freilassung sollte mindestens ein Mal wiederholt werden.

Autor: Marion Ruisinger