Insektenpathogene Nematoden gegen Trauermückenlarven

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Steinernema feltiae unter dem Mikroskop; Foto: Marion Ruisinger

Steinernema feltiae sind von verschiedenen Anbietern unter unterschiedlichen Produktnamen erhältlich. In der Regel werden sie in Eis, Schaumstoff oder Diatumeen (Kieselalgen) geliefert.

Das Präparat wird nach dem Auflösen in Wasser mittels Gießkanne, Dosatron oder Pflanzenschutzspritze auf die zu behandelnde Fläche gleichmäßig in einer Menge von 0,5 Millionen Tieren pro Quadratmeter ausgebracht. Sinnvoll ist der vorbeugende Einsatz von Steinernema feltiae oder bei dem ersten sichtbaren Befall. Bei stärkerem Befall muss die Anzahl der Tiere/m² erhöht werden.

Nematoden entwickeln sich vom Ei über vier Larvenstadien zum erwachsenen Tier. Das dritte Larvenstadium wird auch als Dauerlarve bezeichnet und ist das Entwicklungsstadium, das zur Bekämpfung von Trauermückenlarven verschickt wird. Die Dauerlarven beherbergen ein Zellpaket mit Bakterien (Xenorhabdus bovienii) in ihrem Darm, das für Menschen und höhere Säugetiere ungefährlich ist, da es bei 37°C Körpertemperatur abstirbt.

Wenn Steinernema feltiae ein Wirtstier gefunden hat, dringt er über die Haut, den Darm oder das Atemröhrensystem in das Insekt ein und geben dort ihr Begleitbakterium ab. Diese vermehren sich rasch und töten das Insekt innerhalb von drei Tagen ab. Die Nematoden vermehren sich in dem abgetöteten Tier, wandern nach ihrer Entwicklung aus, um neue Wirtstiere zu suchen.

Bei der Ausbringung der Nematoden sollten verschiedene Dinge beachtete werden:

Pflanzenschutzspritzen müssen vor der Verwendung gründlich gereinigt werden. Um eine Verstopfung des Gerätes zu vermeiden, sind sämtliche Siebe aus dem Gerät zu entfernen. Die Düsenöffnung sollte mindestens 1,5 mm groß sein und der Druck darf maximal 3 bar betragen. Während der Ausbringung muss die Brühe ständig gerührt werden, um das Absinken der Nematoden auf den Boden zu vermeiden.

Da die Nematoden lichtempfindlich sind, sollte die Ausbringung möglichst in den frühen Morgen- oder in den Abendstunden erfolgen. Nach der Anwendung müssen die Pflanzen kurz überbraust werden, um auf den Pflanzen verbliebene Nematoden in das Substrat einzuspülen. Dieses ist nach der Anwendung gleichmäßig feucht zu halten. Eine Behandlung mit Steinernema feltiae hält ca. 4 Wochen bei optimalen Bedingungen vor. Bestehen dann noch Probleme mit einem Trauermückenbefall, sollte die Behandlung wiederholt werden.

Die Bodentemperaturen sollten zwischen 15°C- 28°C liegen. Eis-Nematoden sollten möglichst schnell verbraucht werden.

Autor: Marion Ruisinger