Frostrisse an Obstbäumen verhindern

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Frostriss an einem Obstbaum

Schadbild:

An kalten, sonnigen Wintertagen sind die Stämme der Obstbäume durch den Frost besonders gefährdet. Bei solchen Wetterlagen ist die dunkle Rinde der Bäume starken Temperaturschwankungen ausgesetzt, insbesondere dann, wenn auch noch Schnee liegt. Auf der Südseite des Stammes ist die Temperatur dann wesentlich höher als auf der Nordseite. Der Temperaturunterschied kann 10°C und mehr ausmachen! Dadurch können so starke Spannungen auftreten, dass die Rinde entlang des Stammes (manchmal mit einem hörbaren Knall) aufreißt. Vor allem junge Bäume, die ja noch keine dicke, gut isolierende Borke ausgebildet haben, sind gefährdet.

Gegenmaßnahmen:

Durch einen weißen Kalkanstrich kann man verhindern, dass sich die Stämme nach kalten Nächten durch die Sonneneinstrahlung einseitig zu stark erwärmen. Denn durch den Kalk werden die Sonnenstahlen zurückgeworfen, so dass sie nicht so stark auf die Rinde einwirken können. Dafür kann man sich eine Kalkmilch aus 1,5 kg Branntkalk und 10 l Wasser ansetzen, die mit 0,6 kg fertig angerührtem Tapetenkleister verrührt wird. Je nach Witterungsbedingungen ist der Belag drei bis sechs Wochen haltbar. Man kann auch ein fertiges Präparat verwenden, wie zum Beispiel Bio-Baumanstrich, das im Fachhandel erhältlich ist. 

An Stelle eines Anstriches kann die Südseite des Stammes aber auch mit ein oder zwei entsprechend breiten Brettern oder einer dicht um den Stamm gelegten Schilfrohrmatte geschützt werden. Man sollte dann jedoch darauf achten, dass sich dahinter keine Feldmäuse ansiedeln.


Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst
Nevinghoff 40, 48147 Münster
 
Die auf den Packungen angegebenen Anwendungsvorschriften müssen sorgfältig eingehalten werden.

Autor: Dr. Marianne Klug