Asiatischer Laubholzbockkäfer in NRW gefunden

Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)
Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)

Ausbohrloch
Ausbohrloch des Laubholzbockkäfers an einem Ahorn

Späne unter dem Ausbohrloch
Späne unter dem Ausbohrloch

Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen haben am 6. Oktober 2005 im Stadtgebiet von Bornheim in der Nähe von Bonn erstmals in NRW einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer festgestellt. Die befallenen 30 Ahornbäume wurden unter Aufsicht des Pflanzenschutzdienstes mitsamt der Wurzeln aus dem Boden gezogen und an Ort und Stelle verbrannt. Andere Bekämpfungsmaßnahmen sind nicht möglich. Im Umkreis von 2 km um das Befallszentrum wurden durch den Pflanzenschutzdienst regelmäßig Nachkontrollen an den Bäumen durchgeführt.

Dabei wurde am 17. Juli 2006 erneut einen Befall mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer an einem Ahornbaum in Bornheim festgestellt und dieser Baum sofort gerodet. Mehrere Fraßgänge und Holzspäne deuteten auf einen Befall hin. Vermutet wurden Käferlarven in verschiedenen Stadien, was im Labor des Pflanzenschutzdienstes bestätigt werden konnte.

Im März 2008 tauchte der Schädling in Bornheim-Hersel am nördlichen Stadtrand von Bonn erneut auf. Der Jahreszeit entsprechend wurden keine frei fliegenden Käfer mehr gefunden. Aufgefallen war ein stark befallene Ahornbaum durch zahlreiche Bohrlöcher im Stamm.

Im Juli 2012 wurden auf einem Schulhof in Bonn-Tannenbusch mehrere Ahornbäume bei Routinekontrollen des Pflanzenschutzdienstes gefunden, die mit dem Asiatischen Laubholzbockkäfer befallen waren. Erste, nicht einwandfrei zuzuordnende Symptome wurden durch den Einsatz von Spürhunden, die auf den Laubholzbockkäfer abgerichtet sind, bestätigt. Die Entnahme von Astproben und erste Baumfällungen brachten den Beweis. Insgesamt waren zehn Ahornbäume befallen. Gefunden wurden zahlreiche Larven des Käfers, eine Puppe und zwei Käfer. Weitere Ausbohrlöcher oder Käfer wurden nicht festgestellt.

Dieser gefährliche Holzschädling steht seit Jahren ganz oben auf der Fahndungsliste der Pflanzenschützer in ganz Europa. In Deutschland wurden die Käfer zuerst 2004 in der Nähe von Passau nachgewiesen, wo die Ausrottungsmaßnahmen bis heute andauern. Die drei bis vier Zentimeter großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit bis zu zehn Zentimeter langen Fühlern tragen den lateinischen Namen Anoplophora glabripennis. Die Larven des Asiatischen Laubholzbockkäfers haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu drei Zentimeter dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume.

Der Laubbockholzkäfer gilt als gefährlich, da er nicht nur geschwächte, sondern auch gesunde Bäume befällt. Die Weibchen legen ihre Eier in die Rinde der Bäume. Aus den Eiern schlüpfen nach zwei Wochen Larven, die sich in das Innere des Baumes hineinbohren. Die Bäume sehen zunächst geschwächt aus und sterben später ab. Zwischen Juni und August schlüpfen die Käfer und hinterlassen ein etwa zwölf Millimeter großes Ausflugloch.

Große Schäden gab es in den USA, wo der Käfer erstmals 1996 in New York entdeckt wurde. Dort sind seither mehr als 5 000 befallene Bäume gerodet worden. Die Bekämpfung hat alleine in New York seit dieser Zeit etwa 3,5 Millionen Dollar pro Jahr gekostet. Hinzu kommen enorme Summen für den Wert der möglicherweise befallenen Bäume.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bittet weiterhin um Mithilfe der Bevölkerung bei der Suche nach Schadsymptomen des Asiatischen Laubholzbockkäfers, vor allem Fraßgänge und Sägespäne an Bäumen, besonders an Ahorn. Hinweise, am besten mit Foto, nimmt der Pflanzenschutzdienst unter pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de oder telefonisch unter 0228 / 703 2120, entgegen.

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