Düsenbauarten (hydraulisch)

Die am häufigsten in der Landwirtschaft eingesetzte Zerstäuber- bzw. Düsenbauart, ist die hydraulische Düse. Hierbei wird die unter Druck stehende Flüssigkeit durch eine kleine Öffnung gepresst und mit hoher Geschwindigkeit nach außen geschleudert.

Bei den Flächenbehandlungen werden überwiegend Flachstrahldüsen, Pralldüsen und Doppelflachstrahldüsen eingesetzt. Eine weitere Variante der Flachstrahldüsen sind die Schrägstrahldüsen (asymmetrische Düsen), sie werden überwiegend in Reihenkulturen eingesetzt, bieten aber auch eine gute Alternative als Enddüse bei Flächenbehandlungen um eine exakte Behandlung im Feldrandbereich sicherzustellen.

Flachstrahldüsen, Pralldüsen, Doppelflachstrahldüsen
Düsenbauarten, verändert nach Stahli 2001

Die im Moment überwiegend eingesetzten Düsen zur Vermeidung von Abdrift sind die sogenannten Injektordüsen. Hierbei finden sich Varianten von allen gängigen Firmen auf dem deutschen Markt. Bei diesen Düsen wird das sog. Venturi-Prinzip genutzt, wobei die Düse passiv Luft in den Flüssigkeitsstrom saugt. Diese wird in einer Mischkammer mit der Flüssigkeit vermischt und am eigentlichen Mundstück zu luftgefüllten Tropfen aufbereitet. Hierbei ergeben sich große bis sehr große Tropfen, die weniger driftanfällig sind und beim Auftreffen auf die Pflanze zerplatzen und so einen guten Belag bilden, um die biologische Wirkung des Pflanzenschutzmittels sicherzustellen.

Blasentropfen

"Blasentropfen" in Spritztropfen aus emulgierbaren Konzentrat (links) und wasserdispergierbarem Pulver (rechts). Quelle: Foto Graef (AGROTOP)

Zusätzlich zu den „klassischen“ Injektordüsen (TD, TDXL, AI, AIC, ID, S Injet usw.) gibt es noch etwas kürzer bauende Injektordüsen der Hersteller Agrotop (AirMix), Lechler (IDK/IDKN), TeeJet (AIXR) und Hardi (Minidrift). Der Vorteil dieser kompakten Injektordüse liegt in ihrem niedrigen Betriebsdruckbereich (2–3 bar optimaler Betriebsdruck), sodass im Gegensatz z. B. zu einer ID-Düse (5–8 bar optimaler Betriebsdruck) niedrige Aufwandmengen von 200 l/ha auch mit einem kleineren Düsenkaliber realisiert werden können. Die Verwendung der einzelnen Düsen und ihre Eintragung in das Verzeichnis „Verlustmindernde Geräte“ des JKIs (JKI = Julius Kühn-Institut, vormals BBA) wird gesondertet beschrieben. In der nachfolgenden Tabelle soll ein Überblick über die unterschiedlichen Düsenarten und ihren entsprechenden Einsatzbereich gegeben werden.

Autor: Harald Kramer