Außenauslauf an einem vorhandenen Schweinemaststall

Außenauslauf Übersicht

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Faltschieber

Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung steht häufig im Blickfeld kritischer Verbraucher. Zudem steigen die Herausforderungen an die Haltungsbedingungen durch politische Rahmenbedingungen und neue Vermarktungsmöglichkeiten hinsichtlich Haltungskennzeichnungen und Labels. Mit dem Anbau eines Außenauslaufs an dem bestehenden konventionellen Schweinemaststall „Süßholz“ des VBZL Haus Düsse soll auf diese gegenwärtigen gesellschaftlichen und politischen Anforderungen reagiert werden, um das Tierwohl zu steigern und die Akzeptanz der Schweinehaltung zu verbessern.

Ziele der Errichtung eines Außenauslaufs:

  • Steigerung des Tierwohls
  • Minderung negativer Emissionswirkungen
  • In Anlehnung an Label und Haltungsstufen
  • Einsatz technischer Innovationen
  • Verbesserung der Arbeitseffizienz

Durch den Außenauslauf an einem konventionellen, zwangsbelüfteten Warmstall wird den Schweinen nicht nur ein größeres Platzangebot zur Verfügung gestellt, ihnen steht zudem eine stärker angereicherte Umgebung zur Verfügung und sie haben Zugang zum Außenklima. Dieses bietet den Tieren Wahlmöglichkeiten und ermöglicht das Ausleben arttypischer Verhaltensweisen, was zu einer Förderung des Tierwohls führt.

Im Rahmen der Versuchstätigkeiten von Haus Düsse sollen die Auswirkungen des Außenauslaufs auf das Tierverhalten untersucht werden. Hier stehenden folgende Untersuchungsschwerpunkte im Fokus:

  • Anordnung und Akzeptanz der Buchtenstrukturierung
  • Annahme des Außenauslaufs
  • Auswirkungen der Bodengestaltung und des Einsatzes von Minimaleinstreu
  • Angebot von Grobfutter

Eine wesentliche Herausforderung in der Schweinehaltung ist der Zielkonflikt „Tierwohl vs. Umweltschutz“. Durch die Öffnung der Stallhülle können Emissionen nicht immer gezielt abgeleitet werden, wodurch negative Umwelteinflüsse entstehen können. Daher stehen bei dem zukünftigen Anbau des Außenauslaufs neben den Beobachtungen hinsichtlich des Tierverhaltens auch Erhebungen zum Emissionsverhalten besonders im Vordergrund. Hierbei sollen Fragestellungen untersucht werden, wie sich die Emissionen im Innenbereich des Stalls sowie im Außenauslauf verhalten und welche Umweltwirkungen daraus resultieren.

Neben der Betrachtung des Tierwohls und des Emissionsverhalten spielen aber auch die Arbeitseffizienz und der Einsatz technischer Innovationen bei diesem Bauvorhaben eine große Rolle. Durch die automatisierte Vorlage von Einstreu und organischem Beschäftigungsmaterial sowie durch eine automatische Entmistung mit Hilfe eines Unterflurschiebers kann ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Arbeitserledigung geleistet werden. Zusätzlich bietet der Kotschieber durch die Kot-Harn-Trennung eine Möglichkeit zur Emissionsminderung.

Insgesamt soll die Errichtung eines Außenauslaufs an einem konventionellen Maststall für Schweine ein praktisches Beispiel dafür geben, wie Maßnahmen zur Steigerung des Tierwohls unter Berücksichtigung möglicher Umweltwirkungen in der landwirtschaftlichen Praxis umgesetzt werden können. Die gesammelten Erkenntnisse werden im Rahmen des Lehr- und Demonstrationsauftrag der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in die Praxis widergespiegelt.

Zeitplanung

  • BImSch-Genehmigung liegt vor
  • Vergabeverfahren für Bauleistungen läuft
  • Inbetriebnahme bis Ende 2022 geplant

Ansprechpartner