Landessortenversuche Wintergerste 2019

Wintergerstenernte mit Claas-MähdrescherBild vergrößern
Ernte der Wintergerste

Wintergerste – eine positive Überraschung!

Mit einer Anbaufläche von 150.000 Hektar ist Wintergerste nach Winterweizen die mit Abstand zweitgrößte Wintergetreideart in NRW. Im Vergleich zu Stoppelweizen oder Wintertriticale hat die frühere Abreife in den letzten Jahren mit längeren Trocken- und Hitzephasen im Frühjahr Vorteile gebracht. Wintergerste profitiert unter diesen Wetterbedingungen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Anbauflächen landesweit zunehmen. Gegenüber dem Vorjahr gab es in NRW eine Anbauausdehnung von fast zehn Prozent. Die Ernte 2019 war für die Landwirte in NRW bis auf wenige Ausnahmen sehr zufriedenstellend. Kaum Lagergetreide, überraschend hohe Erträge und gute Qualitäten lassen den oftmals schwierigen Start ins Anbaujahr fast vergessen. Über die Ergebnisse der Landessortenversuche und die Konsequenzen für die Sortenwahl berichten Heinrich Brockerhoff und Heinz Koch.

Besonderheiten des Anbaujahres

Der Start ins Anbaujahr war schwierig. Die extreme Trockenphase des Sommers 2018 setzte sich fast überall mit Konsequenzen für die geplante Aussaat bis in den Oktober fort. Die Böden waren extrem trocken und das Ausfallgetreide der Vorfrucht lief nur unzureichend auf. Unter diesen Bedingungen griffen viele Landwirte bei der Bestellung zum Pflug oder verschoben die Saat in der Hoffnung auf Niederschläge nach hinten. Auf guten Böden liefen die Bestände verzögert, aber dennoch gleichmäßig auf. Bei schwierigen Bodenverhältnissen und extremer Trockenheit liefen die Bestände streifig, lückig und zunächst sehr unzufrieden stellend auf. Auch der Herbizideinsatz mit den gängigen Bodenherbiziden war schwierig und brachte anfänglich schlechte Wirkungsgrade. Der hohe Läusezuflug und vereinzelt auch Zikaden erforderten den gezielten Einsatz von Insektiziden. Der Regen Ende Oktober wirkte sehr positiv, ließ die Bestände zuziehen und verbesserte die Wirkung der Herbizide. Ein warmer Spätherbst und die intensive Sonneneinstrahlung führten vor Winter zu üppig entwickelten Beständen mit hohem Mehltaubesatz. Der deutliche Entwicklungsvorsprung blieb bis Ende März. Gut entwickelte Bestände und frühe Saattermine erreichten hier schon EC 31 und erforderten erste Einsätze von Wachstumsreglern. Krankheiten spielten außer Zwergrost keine Rolle. Der Mehltaubefall hatte sich deutlich reduziert und für Netz- und Blattflecken war es zu trocken. April und Mai waren kühl und eher trocken. Der Entwicklungsvorsprung der Bestände ging verloren und das Grannenschieben verlief unter diesen Bedingungen sehr verzögert. Die weitere Abreife war von wenig Regen, extremen Hitzephasen und wenig Krankheiten geprägt.

Landessortenversuche als „Stiftung Warentest“

Wie in den Vorjahren wurden in NRW neun Landessortenversuche angelegt. Die Versuche stehen auf den Standortgruppen Löss, Lehm, Sand und in den Höhenlagen. Alle Versuche aus NRW konnten mit in die Auswertung übernommen werden. Ergänzt werden die Ergebnisse aus NRW durch Versuche aus Niedersachsen und Hessen. Bei allen Versuchen handelt es sich um randomisierte Exaktversuche mit Wiederholung und statistischer Verrechnung, die im Vergleich zu Sortendemos sichere und verlässliche Ergebnisse liefern.

In den Versuchen wurden insgesamt 25 Sorten geprüft. Dabei handelt es sich um 22 mehrzeilige und 3 zweizeilige Sorten. Neu aufgenommen wurden 8 Liniensorten und 2 Hybriden. Sehr erfreulich ist, dass mit der Liniensorte Paradies erstmals eine Sorte mit Resistenz gegen Gelbverzwergungsvirus dabei ist. Hier werden in Zukunft weitere Sorten folgen.

Die Prüfung erfolgte in zwei Behandlungsstufen. Neben der praxisüblichen Intensität (normale Düngung, 2 x Fungizid und 1-2 x Wachstumsregler) wurde zur Beurteilung der agronomischen Eigenschaften eine Variante ohne Fungizide und mit sehr eingeschränktem Wachstumsregler durchgeführt. Die Ertragsunterschiede zwischen den beiden Stufen in NRW lagen je nach Standort im Sortenmittel zwischen 5 und 34 dt/ha. Die höhere Intensität war im gesunden Jahr 2018 oft, aber nicht immer wirtschaftlich.

Neue oder bewährte Sorten?

Gewohnter Weise geht der Blick bei der Sortenauswahl zunächst auf die Ertragsleistung einer Sorte im aktuellen Jahr (Tabelle 1) an einem benachbarten oder vergleichbaren Standort. Diese Sichtweise ist aus unserer Sicht verständlich aber nicht zwangsläufig richtig. Gute Sorten zeichnen sich in aller Regel durch Ertragskonstanz auf vielen Standorten aus. Daher ist bei einjährigen Ergebnissen der Blick auf die durchschnittliche Ertragsleistung der entsprechenden Standortgruppe und zusätzlich der Blick auf das Mittel aller Standorte wichtiger. Handeln sie daher bei der Sortenwahl nach dem Motto „Viele Versuche sind deutlich aussagekräftiger als ein Versuch vor der Haustüre“.

Für eine gute Sortenwahl gibt es aber noch weitere Grundsätze, die mit dem Spruch „Ein Jahr ist kein Jahr“ beschrieben werden können. Daher muss der zweite und eigentlich wichtigere Blick auf die mehrjährige Ertragsleistung der Sorten (Tabelle 2) gehen. Wirklich gute Sorten zeichnen sich neben der Ertragsleistung im Einzeljahr durch eine gute Ertragsstabilität unter verschiedenen Jahresbedingungen aus. In Zeiten von Klimawandel unter dem Aspekt Risikoabsicherung unabdingbar. Neu in die Landessortenversuche aufgenommene Sorten können hier natürlich weniger punkten als ältere Sorten. Durch die für NRW neue und zusätzliche Versuchsverrechnung nach dem „Hohenheimer Modell“ kann dieser Nachteil durch die Einbeziehung von Vorprüfungen deutlich verbessert werden.

Neue Verrechnungsmethode für NRW

Ziel der Sortenprüfung ist eine möglichst frühzeitige und richtige Ertragseinstufung von Sorten. Bislang wurden für die Beurteilung hierfür ausschließlich die im Anbaugebiet angelegten Landessortenversuche genutzt. Für mehrjährig geprüfte Sorten aufgrund der höheren Anzahl an Versuchsergebnissen kein größeres Problem. Für neue Sorten bei wenig Ergebnissen aus vielleicht nur einem Prüfjahr ein größeres Problem. Für Berater und Landwirte stellen sich Jahr für Jahr mehrere Fragen. Ist die neue Sorte mit einjährig sehr guten Ergebnissen auch ertragsstabil über mehrere Jahre oder war das sehr gute Jahresergebnis eine Eintagsfliege? Ist die Sorte nach einem schlechteren Prüfjahr wirklich schlecht oder hat es im aktuellen Jahr ausnahmsweise nicht gepasst?

Bei der bislang üblichen Vorgehensweise wurde außer Acht gelassen, dass zu Sorten auch aus den Vorjahren oder auch im aktuellen Jahr im Rahmen von Wertprüfungen, EU- oder Bundessortenversuche weitere Versuchsergebnisse vorliegen. Diese Ergebnisse wurden bislang nicht genutzt. Die Einbeziehung dieser Ergebnisse macht die Sortenbeurteilung gerade in Zeiten von jährlich wechselnden Witterungsextremen schneller, sicherer und besser. Bundesweit wird hierfür als statistischer Ansatz die „Hohenheim-Gülzower Methode“ genutzt, die 2019 erstmals auch in NRW angewendet wird. Neben den gewohnten Ergebnissen der Einzeljahre eines Anbaugebietes wird zusätzlich in Tabelle 2 der mehrjährige Ertrag der Sorten nach dieser Verrechnungsmethode dargestellt. Neben der Relativzahl steht die Anzahl der Versuche, die einbezogen wurden. Wenige Versuche zu einer Sorte heißt immer noch unsicherer als viele Versuche. Dennoch ist die Aussage sicherer als bislang. Bei Anbaugebieten mit wenig Versuchsergebnissen lohnt zur Absicherung ein Blick in vergleichbare Anbaugebiete.

Ertrag ist nicht alles!

Wichtige agronomische Eigenschaften wie Winterhärte, Gesundheit, Virustoleranz, Standfestigkeit, Strohstabilität und hl-Gewicht spielen neben der Ertragsleistung eine zunehmend wichtigere Rolle. In Zeiten zunehmender Resistenzen und Zulassungseinschränkungen bei Pflanzenschutzmitteln muss der „genetische Pflanzenschutz“ über Sorteneigenschaften zwangsläufig an Bedeutung gewinnen. Die Einstufungen der beschreibenden Sortenliste (Tabelle 3) geben nach unseren Erfahrungen sehr verlässliche Informationen. Bei Bedarf wurden die Einstufungen bei Sorten angepasst.

Trotz der zuletzt eher milden Winter darf in Höhenlagen das Merkmal Winterhärte in keinem Falle vergessen werden. Sorten unterscheiden sich, die Unterschiede sind aber geringer ausgeprägt als beim Winterweizen. Besser als der Durchschnitt sind KWS Keeper, KWS Kosmos und KWS Meridian. Bei neueren Sorten fehlen hier noch Erfahrungen.

Bei der Standfestigkeit gibt es relativ wenig Varianz. Gut standfeste Sorten wie SU Ellen, SU Laurielle oder Valerie haben Schwächen beim Halm- oder Ährenknicken. Das beste Gesamtpaket mit Lagernote vier und guten Einstufungen bei Halm- und Ährenknicken haben Mirabelle und SU Jule.

Beim Gesundheitswert gibt es bei Wintergerste leider keine großen Unterschiede. Dies gilt auch für Ramularia, bei der die Züchtung momentan kaum Ansätze für eine Verbesserung der Resistenzausstattung sieht. Bei Netzflecken ist bei zunehmenden Resistenzen bei anfälligen Sorten besondere Vorsicht geboten. In nächsten Anbaujahr steht Chlortalonil letztmalig zur Verfügung. Die chemische Bekämpfung von Netzflecken und insbesondere Ramularia in Wintergerste wird ab 2021 noch schwerer. Zwergrost war im aktuellen Jahr die bedeutendste Krankheit. Rost ist allerdings leicht, sicher und kostengünstig zu bekämpfen.

Bei der Vermarktung ist das hl-Gewicht von Bedeutung. Größere Schwächen beim hl-Gewicht haben Joker und SU Ellen. Auch Diadora, Journey, Paradies, Pixel und SU Laurielle sind hier schwächer und können in kritischen Jahren Probleme bekommen.

Neu als Sorteneigenschaft ist die Resistenz gegen Gelbverzwergungsvirus. Mit der Sorte Paradies gibt es erstmals eine in Deutschland zugelassene Sorte mit dieser Resistenz. Bei unterdurchschnittlichen Ertragsniveau hat die Sorte zusätzlich Schwächen in der Strohstabilität. In den nächsten Jahren werden weitere leistungsstärkere Sorten folgen.

Jeder Anbauer muss am Ende entscheiden, welche Eigenschaften für ihn besonders wichtig sind und sollte dann bei der Sortenwahl unter den Leistungsträgern selektieren. Unter www.sortenberatung.de bietet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen seit nunmehr drei Jahren eine kostenlose und neutrale Beratung und Information zu Getreide- und Winterrapssorten. Die Internetseite macht Sortenberatung schneller, einfacher und individueller.

Auf Gelbmosaikvirus Stamm 2 achten!

Bei Standorten mit Gelbmosaikvirus BaYMV-2 müssen vorsorglich doppeltresistente Sorten ausgewählt werden. Die Sortenauswahl in diesem Bereich ist leider sehr begrenzt. Mit KWS Keeper und Joker werden aktuell zwei ältere Sorten empfohlen. Beide erreichen bei Nichtbefall nicht ganz das Ertragsniveau der besten einfachresistenten Sorten. KWS Keeper ist relativ lang, später reif und passt eher auf die besseren Standorte. Joker ist früher in der Reife, hat aber Schwächen bei Strohstabilität und hl-Gewicht. SU Ellen als frühreifere und standfeste Sorte kann in den Befallsregionen in Ostwestfalen zumindest 2019 beim Ertrag nicht überzeugen. Das gilt im ersten Prüfjahr auch für die Neuzulassungen SU Laurielle und die zweizeilige Sorte Valerie.

Sind Hybriden wirtschaftlich besser?

An der grundsätzlichen Aussage zur Anbauwürdigkeit von Hybriden hat sich auch 2019 nichts geändert. Hybriden bringen zuverlässig hohe Erträge, müssen aufgrund höherer Saatgutkosten für eine im Vergleich zu Liniensorten gleiche oder bessere Wirtschaftlichkeit aber auch zwingend mindestens drei Doppelzentner mehr dreschen. Mit SY Galileoo, SY Baracooda und Jettoo und Toreroo stehen vier Sorten im Prüfsortiment. Im Vergleich zu den besten Liniensorten können in den Versuchen wirtschaftliche Vorteile von Hybriden für den Anbauer nicht sicher belegt werden. SY Galileoo ist momentan die ertragsstärkste Hybride. Auch Hybriden profitieren entgegen älterer Aussagen von der Standortgüte und sind nicht aufgrund der ihnen nachgesagten besseren Vitalität besonders für schlechtere oder schwierigere Standorte (Sand, Höhenlagen) zu bevorzugen.

In Sonderversuchen wird seit 2017 der Frage der besseren Spätsaateignung von Hybriden im Vergleich zu Liniensorten an mehreren Standorten nachgegangen. Eine wichtige Fragestellung, wenn Gerste nach später räumenden Vorfrüchten wie Mais steht. Zwei leistungsstarke Linien werden hierzu mit zwei Hybriden verglichen. Die Aussaat erfolgt zwei bis drei Wochen nach dem praxisüblichen Saattermin. Im Mittel der Versuche sind Hybriden nicht besser als Linien.

Spezialsegment Winterbraugerste

Mit Winterbraugerste gibt es für Ackerbauregionen ein zusätzliches Anbausegment. Knapp versorgte Braugerstenmärkte und gute Erzeugerpreise machen Winterbraugersten auch in NRW interessant. Gegenüber Sommerbraugerste lockt auf mittleren Standorten mit gut kalkulierbaren organischer N-Nachlieferung das höhere Ertragsniveau. Bei den am Markt erzielbaren Aufschlägen eine durchaus interessante Alternative, die aber nur in Absprache mit dem Handelspartner getestet werden sollte. Mit der zweizeiligen KWS Liga und der mehrzeiligen KWS Faro standen 2019 auf Löss zwei Sorten im Versuch. KWS Liga liegt im Mittel rund 10 bis 15 Prozent unter normalen Wintergerstensorten. KWS Faro erreicht das Ertragsniveau von KWS Meridian. Die Akzeptanz bei Mälzern und Brauern muss hier aber noch geklärt werden. Weitere Praxisversuche gibt es zum Anbau von klassischen Sommerbraugersten mit ausreichender Winterhärte in der Herbstaussaat.

Sortenbeschreibung

Die Empfehlung für die einzelnen Anbaugebiete ist in Tabelle 4 zusammengefasst. Zusätzlich sind auch die Vermehrungsflächen der Sorten in Deutschland aufgeführt.

Einfachresistente GMV-Liniensorten

Quadriga: Verlässlicher Oldie mit immer noch guten Erträgen und ausreichenden hl-Gewichten. Auf Zwergrost muss geachtet werden. Empfehlung für alle Standorte.

KWS Kosmos: Winterhart mit vergleichsweise guter Strohstabilität und knapp ausreichendem hl-Gewicht. Auf Zwergrost muss geachtet werden. Sichere Erträge auf Sand und in Höhenlagen.

KWS Orbit: Zweijährig in den LSV gute Erträge und gute hl-Gewichte. Vergleichsweisegute Einstufungen bei Lager und Strohstabilität, Schwächen bei Zwergrost. Empfehlung für alle Standorte.

KWS Meridian: Verlässlicher Oldie mit knapp ausreichenden hl-Gewichten. Auf Lager und Halmknicken muss geachtet werden. Nur noch eingeschränkt empfohlen auf Lehm und in Höhenlagen.

KWS Higgins: Ertragsstark mit ausreichenden hl-Gewichten. Schwächen bei Strohstabilität und Zwergrost. Empfohlen auf allen Standortgruppen.

Mirabelle: Zweijährig geprüft mit schwankenden Ergebnissen 2018 und 2019. Ausreichende hl-Gewichte. Gute Einstufung bei Lager und Strohstabilität. Empfehlung für Sand und Höhenlagen.

SU Jule: Zweijährig geprüft. Schwestersorte von Mirabelle mit der etwas besseren Ertragsleistung. Ausreichende hl-Gewichte. Gute Einstufung bei Lager und Strohstabilität. Schwächen bei Mehltau. Empfehlung für alle Standorte.

Einfachresistente GMV-Hybridsorten

SY Galileoo: Hohe Erträge und ausreichende hl-Gewichte. Gute Grundgesundheit. Schwächen beim Ährenknicken. Empfehlung für Löss, Lehm und Sand. In Höhenlagen nicht besser als Linien.

Toreroo: Beim Ertrag schwächer als SY Galileoo. Keine Schwäche bei Krankheiten und die gute Strohstabilität sprechen für Toreroo. Empfehlung für Löss, Lehm und Sand. In Höhenlagen nicht besser als Linien.

Doppeltresistente GMV-Liniensorten

KWS Keeper: Spätreif und eher lang bei dennoch guter Standfestigkeit und relativ guter Strohstabilität. Gute Winterhärte. Passt eher auf die besseren Böden.

Joker: Früher reif als KWS Keeper. Schwächen bei Halmknicken und hl-Gewicht.

SU Ellen: Frühreife Sorte mit sehr guter Standfestigkeit. Schwächen bei Strohstabilität und hl-Gewicht.

Die neuen Sorten

Bei den neuen Sorten gab es nur wenige positive Überraschungen. Bei den Liniensorten mit einfacher Resistenz bei Gelbverzwergung ist KWS Flemming leicht hervorzuheben. Die gute Ertragsleistung wird kombiniert mit einer guten Gesundheit. Melia ist nach Züchterangaben winterhart, besitzt aber Schwächen bei Lager, Ährenknicken und Netzflecken. Auch in der mehrjährigen Auswertung zeigen sich beide Sorten als ertragsstark. Journey und Diadora konnten sich nicht von bereits zugelassen Sorten abheben. Bei den doppelt resistenten Sorten konnten die frühreifere SU Laurielle und die zweizeilige Valerie 2019 ebenfalls nicht überzeugen.

Neu als Hybriden sind Jettoo und SY Baracooda. Jettoo ist im Vergleich der Hybriden etwas frühreifer. Die Sorte hat keine deutsche Zulassung und daher noch keine offizielle Sortenbeschreibung. SY Baracooda ist ertraglich etwas schwächer als SY Galileoo, hat aber die bessere Strohstabilität und das bessere hl-Gewicht. 

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