Spinnmilben als Schädlinge

Spinnmilben an ErdbeerenBild vergrößern
Spinnmilben an Erdbeeren
Foto: Ralf Jung
Spinnmilbenschaden an HortensieBild vergrößern
Spinnmilbenschaden an Hortensie
Foto: Marion Ruisinger
Schaden durch Spinnmilben an SkimmienBild vergrößern
Schaden durch Spinnmilben an Skimmien
Foto: Marion Ruisinger
Starker Spinnmilbenschaden an GurkenBild vergrößern
Starker Spinnmilbenschaden an Gurken
Foto: Marion Ruisinger
Tetranychus cinnebarinus an KräuternBild vergrößern
Tetranychus cinnebarinus an Kräutern
Foto: Marion Ruisinger
Tetranychus urticae und ihre EierBild vergrößern
Tetranychus urticae und ihre Eier
Foto: Marion Ruisinger

Spinnmilben sind weltweit als Schädlinge an vielen Kulturen verbreitet. In Gewächshäusern tritt vorrangig die Art Tetranychus urticae auf. Sie spielt sowohl bei Gemüse- und Zierpflanzenkulturen, als auch im geschützten Beerenobstanbau eine wichtige Rolle als Schädling.

In den letzten Jahren ist eine Zunahme von Teranychus cinnebarinnus bei verschiedenen unter Glas Kulturen anzutreffen.

Spinnmilben gehören zu den „Spinnenartigen Tieren“ (Arachnida) und zur Unterklasse der Milben. Die „Rote Spinne“ (Tetranychus urticae) ist in der Familie der Spinnmilben (Tetranychidae) eingeordnet, zu der auch die Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi) gehört.

Spinnmilben sitzen auf der Unterseite der Blätter, stechen Pflanzenzellen an und saugen den Zellsaft aus. Infolge ihrer Saugtätigkeit sind auf der Blattoberseite zuerst gelbliche Sprenkelungen zu sehen. Bei zunehmendem Befall verfärben sich diese Sprenkel braun, ganze Blätter und Triebe sterben ab. Auf der Blattunterseite sind zahlreiche Spinnfäden, alle Entwicklungsstadien der Spinnmilben und deren Kot zu finden. An den jüngsten Trieben findet man im Endstadium des Befalls große Ansammlungen von Spinnmilben, befallene Pflanzen sind von einem dichten Spinngewebe umgeben. Am Ende stirbt die Pflanze ab und die Spinnmilben breiten sich auf der Suche nach neuer Nahrung aus.

Die Entwicklung von Spinnmilben ist abhängig von der Temperatur, der relativen Luftfeuchtigkeit und der Wirtspflanzenart. Generell ist eine Vermehrung bei Temperaturen zwischen 12°C bis 40°C möglich. Unterhalb des Temperaturminimums und oberhalb des Temperaturmaximums erfolgt keine Entwicklung mehr.

Tetranychus urticae entwickelt sich vom Ei über fünf Entwicklungsstadien zum erwachsenen Tier. Das erste Entwicklungsstadium ist nach ihrem Schlupf farblos und hat nur drei Beinpaare. Mit einer Lupe kann man die roten Augen erkennen. Nach der ersten Nahrungsaufnahme färben sich die Tiere hellgrün oder braungrün. Das darauffolgende Entwicklungsstadium hat vier Beinpaare und die beiden typischen, dunklen Rückenflecken sind bereits erkennbar. Das nächste Stadium entwickelt sich nach einer kurzen Ruhephase. Es wird als Deutonymphe bezeichnet. Die Tiere sind dann etwas größer und man kann in diesem Stadium Männchen von Weibchen am besten unterscheiden. Die männlichen Tiere wirken eher länglich und haben einen schmaleren Hinterleib, während die Weibchen eher rundlich aussehen. Aus den Deutonymphen entwickeln sich die erwachsenen Tiere. Diese können in Abhängigkeit von Wirtspflanze und Temperatur entweder gelblich, orange, hell- oder dunkelgrün oder braun bis schwarz gefärbt sein. Die dunklen Rückenflecken sind hier deutlich ausgeprägt und können je nach Stamm in ihrer Größe variieren.

Abnehmende Temperaturen und Tageslängen sowie ein geringeres Nahrungsangebot lösen bei Spinnmilben eine Ruhezeit, die Diapause, aus. Weibchen in Diapause verfärben sich drei bis fünf Tage, nachdem sie ihre Entwicklung zum erwachsenen Tier abgeschlossen haben, rot. Nach der Befruchtung überwintern sie an geschützten Stellen im Pflanzenbestand und der Gewächshauskonstruktion. Steigen die Temperaturen im Frühjahr an, beginnen die Tiere mit der Eiablage.


Raubmilbe Phytoseiulus persimilis

Raubmilben als Spinnmilbenfeinde

Zur biologischen Bekämpfung von Spinnmilben stehen drei Raubmilbenarten zur Verfügung: Phytoseiulus persimilis, Amblyseius californicus und Amblyseius andersonii.


Feltiella-Puppe in einem Spinnmilbenherd

Gallmücke Feltiella acarisugua zur Bekämpfung von Spinnmilben

Feltiella acarisuga gehört zu den räuberisch lebenden Gallmücken und kommt in der Natur weltweit vor. Die Tiere entwickeln sich vom Ei über mehrere Larvenstadien zur Puppe und dann zum adulten Tier. Nur die Larven fressen Spinnmilben und sind auf diese spezialisiert.