Bullenmast
Der für Ausbildungszwecke gebaute Bullenmaststall wurde im "umgekehrten Tretmistverfahren" angelegt, dabei werden in 5 Gruppen jeweils 10 Jungbullen, die aus den Milchkühen des eigenen Betrieb stammen, gemästet. Der nach Süden geöffnete Stall ist aus einer Stahlholzkonstruktion mit Pultdach und untergelagerten Vordach gebaut, die Außenwand nach Norden ist durch Spaceboard verschlossen Stallsystem Der Unterschied zum herkömmlichen Tretmistverfahren liegt vor allem in der Anordnung der mit Gefälle ausgeführten Liegefläche.
Buchtenstruktur:
- Buchtentiefe: 7 m - Buchtenbreite: 5 m
- 10 Bullen (3,5 m²) → Anforderung Strohhaltungsprämie (NRW): nur 8 Bullen
- Treibgang an der Rückseite des Stalls: Weg zur Waage im Vorraum und zu der im Anschluss installierten Sammel- und Verladebucht → Diese zusätzliche Einrichtung ist für Unterrichtszwecke erforderlich und zur Produktionskontrolle von großem Vorteil
Wasserversorgung:
- frei verlegte und isolierte Ringleitung(Heizgerät zur Frostsicherung wurde integriert)
- Tränkebecken mit Rohrventil zwischen den Buchtenabtrennungen am Fressplatz montiert → jede Gruppe zwei Trinkmöglichkeiten
- Vor dem Tränkekreislauf ist ein Wasserzähler installiert um die Wasseraufnahmen der Tiere in verschiedenen Jahres- und Fütterungsabschnitten beurteilen zu können.
Stallklima:
- zwei Lüfter in Längsrichtung
- Steuerung über Luftfeuchte- Temperaturindex THI gesteuert
Beschäftigungsmaterialien:
- starre und rotierende Bürsten (Infos zu weiteren Scheuermaterialien)
Fütterungsroboter
- Befüllung des autonom fahrenden Futtermischers erfolgt durch einen stationären Hallenkran.
- Bullengruppen werden bis zu sechs Mal täglich individuell gefüttert.
- in festgelegten Zeitkorridoren werden die Futtervorlagereste gescant
- Vermeidung langer Fresspausen und Föderung der Bewegung durch regelmäßige Futtervorlage
Bewirtschaftung
- Einflussfaktoren auf den Strohbedarf sind die Zerkleinerungslängen des Strohs
- Kurzes Stroh (gute Qualität und mehrmaliges Einstreuen pro Tag): ca. 2 kg /Tier & Tag
- Zerkleinertem Stroh: mindestens 4 kg/ Tier & Tag
Vorteile | Nachteile |
Nur eine Arbeitsachse für Einstreuen und Füttern | Es können dauerhaft keine weiblichen Tiere in solchen Ställen gehalten werden. |
Keine spezielle Entmistungstechnik und längere, flexiblere Entmistungsintervalle | Das Einstreuen lässt sich schwierig automatisieren. |
keine Mistplatten zur Lagerung des täglichen Mistanfalls | Fehlender Klauenabrieb |
Die Nutzung des Mistganges als Liegefläche spart befestigten Platz (auch im Vergleich zur Durchtretvariante). | Keine fest gelegte Standplatzhöhe beim Fressen |
Kein Schmutzwasseranfall | Enges Tier/Fressplatzverhältniss |
Verlustrate | Keine klare Festlegung der Funktionsbereiche |
geringen Mechanisierungsgrad | Keine flexiblen Gruppengrößen möglich |
Aufwendiges Verlade- und Selektionsmangement (Treibgang) | |
Ansprechpartner
- Baumeister, Alfons, Telefon: 02945 989-150