Mein Gemüsegärtchen auf dem Hellmese-Hof, Stommeln

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Hier kann nach Herzenslust gelebt und geerntet werden.

„...mit den Fingern in der Erde wühlen“

Für Tanja Schlote begann alles mit dem Wunsch Menschen, Pflanzen und Erde wieder in Kontakt zu bringen. „Hier in der Umgebung haben viele Familien keine oder sehr kleine Gärten, da verliert man den Bezug zur Erde“, so beschreibt sie den Bedarf. Daraus entstand die Idee, einen Garten für die Menschen am Ort aufzubauen, in dem jeder auch ohne Vorkenntnisse „mit den Fingern in der Erde“ wühlen kann. Auf offene Ohren stieß sie damit bei Reinhard Kamp. Der Landwirt führt den Hellmese-Hof in Stommeln, in der Nähe von Köln. 1991 hat er ihn von seinem Großonkel übernommen und direkt auf ökologische Landwirtschaft nach den Prinzipien des Demeter-Anbauverbands umgestellt. „Das Wichtigste ist, dass man eine Liebe für die Pflanzen bekommt, ein Fürsorge-Gefühl“, davon ist er überzeugt. Auf seinen 25 ha produziert er Getreide und Kartoffeln, auf dem Grünland stehen Mutterkühe und Schafe. Zum Hof gehört ein eigener Laden, der an drei Tagen die Woche geöffnet hat. Am Wochenende gibt es ab und an Kaffee und Kuchen im kleinen Hof-Café. Unterstützung bekommt der Landwirt durch Lehrlinge, Praktikanten und tüchtige Helfende der umliegenden Waldorfschulen. Auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen konnten ihre Fähigkeiten auf dem Hellmese-Hof schon sinnvoll einbringen.

Seit sechs Jahren sind Tanja Schlote und Reinhard Kamp jetzt schon ein Team. Was für Tanja Schlote als Hobby angefangen hat wurde schnell sehr zeitintensiv. So zeitintensiv, dass Sie 2018 ihren eigentlichen Job zugunsten ihres Ehrenamts gekündigt hat und sich seitdem voll und größtenteils unentgeltlich dem Gartenprojekt widmet.

Betriebsentwicklung

Entwicklungsschritte

  • 2014 - Tanja Schlote und Reinhard Kamp starten die Idee mit einem Stück Ackerland und legen Mietgärten an.
  • 2015 - Bau von 3 kleinen Hochbeeten für Kräuter
  • 2017 - Angebot von Ganzjahresgärten und erstmals Angebot von Workshops zu angrenzenden Themen
  • 2018 - Erweiterung um Blumenbeete

Ausblick

  • kontinuierliche Ausweitung der Mietgärten und der Gemeinschaft 

Hindernisse & Herausforderungen

  • Bewässerung der Beete bei zu viel Trockenheit im Sommer

Nicht jeder ist gelernter Gärtner und nicht jedem liegt es, andere Menschen zu begeistern. Bei Tanja und Reinhard haben sich beide Talente gefunden und ergänzt. „Wenn man pflanzen kann aber nicht unbedingt so viele Leute mag, sollte man sich jemanden holen, der das Kommunizieren übernimmt“ stellt Tanja nüchtern fest. Der Erfolg gibt ihnen Recht und so wächst die Gemeinschaft der Gartenbegeisterten mit jedem Jahr. Tanja und Reinhard ist es wichtig, Gemeinschaft zu stiften, damit die Menschen ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln und sich im Garten wohlfühlen.

Weil die Betriebsübergabe langsam ein Thema ist, überlegen die beiden außerdem, wie sich der Betrieb in die Hände einer Gemeinschaft übergeben lässt. Ideen gibt es, Anfragen auch, „aber über das genaue Konzept müssen wir noch nachdenken“ sagt Tanja.

Im nächsten Jahr sollen erst einmal Beerenbüsche, Apfelbäume, Erdbeeren und mehrjährige Heilkräuter das Angebot im Mietgarten erweitern.

Unternehmensportrait

Zielgruppe

  • Menschen in der Region mit Lust am Gärtnern, Menschen mit Freude an Gemeinschaft und Kontakt

Ansprache

  • Webseite, Teilnahme an Veranstaltungen (Saatgutfestival, Frühlingsmärkte, etc.), Social Media Kanäle

Arbeitsplätze

  • 1 Landwirt zur Anlage der Fläche (zu Beginn der Gartensaison für ca. 1-2 Wochen)
  • 1 Person zur Kundenbetreuung
  • 1-2 Personen als Unterstützung im Garten (ehrenamtlich)

Werte und Ziele

  • Anbauwissen weitergeben
  • Menschen den Wert von Nahrungsmitteln vermitteln
  • Gemeinschaft stiften
  • Fähigkeiten teilen
  • nachbarschaftliches Miteinander stärken

Tipps und Tricks

  • Ansprechbar sein und Menschen ansprechen
  • Für Anregungen aus der Gruppe offen sein
  • Regelmäßige Termine für alle anbieten