Koproduktion in der Landwirtschaft

Landwirtschaft ist auf die Nutzung von Gemeingütern angewiesen, um ihre Produkte zu erzeugen. Die Wichtigsten darunter sind beispielsweise fruchtbarer Boden, Wasser oder Bestäubungsleistung. Die Landwirtschaft hat ein Interesse daran, dass diese Gemeingüter möglichst nachhaltig genutzt, d.h. nach ihrer Nutzung in gleicher Qualität wieder vorgefunden werden. Ein kurzfristiges Streben nach Profitmaximierung kann diesem Interesse entgegenstehen.

Koproduktion kann daher zu bedarfsangepassten und ressourcenschonenden Lösungen in der Landwirtschaft beitragen. Über die Teilhabe am Produktions- und/oder Vermarktungsprozess können Verbraucher aktiv ressourcenschonende Produktionsverfahren unterstützen, indem sie beispielsweise durch eigene Handarbeit den Einsatz chemischer Mittel reduzieren oder ersetzen oder durch gezielten und organisierten Einkauf bestimmte Höfe und deren nachhaltige Wirtschaftsweise unterstützen. Auch kann das soziale Miteinander dazu führen, dass gemeinschaftliche Interessen (saubere Luft, sauberes Wasser, intakte Umwelt) Vorrang vor Einzelinteressen erhalten. Bisher sind solche Formen der Mitgestaltung über Mitarbeit in der Landwirtschaft noch in der Erprobung, gewinnen jedoch gerade bei der Vermarktung zunehmend an Bedeutung. So ist Koproduktion auch für Verbraucher mit geringer Kaufkraft eine Möglichkeit, mit Hilfe ihrer Mitwirkung an frische und nachhaltig erzeugte Produkte zu gelangen.