Nmin-Richtwerte Sommerungen 2025

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Die eigene Nmin-Probe spiegelt am besten wieder, was unter der zu düngenden Fläche an mineralischem Nmin-Vorrat vorliegt. Das Nmin-Ergebnis ist Bestandteil der Düngebedarfsermittlung (DBE).

Die Nmin-Richtwerte für die früh gesäten Sommerungen Sommergetreide und Rüben wurden ermittelt und stehen nun pünktlich für die Düngebedarfsermittlung (DBE) und Düngeplanung zur Verfügung. In Kürze folgen dann in einem zweiten Teil die Richtwerte für die spät kultivierten Sommerungen Mais, Kartoffeln und Sonstigen Sommerungen (NN).

Der Nmin-Wert kann auf verschiede Weise ermittelt werden

Die NRW-Nmin-Richtwerte stellen nur eine von mehreren Möglichkeiten dar, diesen für den mineralischen Bodenstickstoff bei der zu dokumentierenden Düngebedarfsermittlung (DBE) in Ansatz zu bringen. Die DBE sowie der Nmin-Wert müssen gemäß Düngeverordnung vor dem Aufbringen von wesentlichen Nährstoffmengen dokumentiert und sieben Jahre aufbewahrt werden. Sie sind außerdem relevant bei Konditionalitäten-Prüfungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Auch muss nachgewiesen werden können, aus welcher Quelle der angesetzte Nmin-Wert konkret stammt. Dabei stellt die eigene Nmin-Probe immer noch das Mittel der Wahl dar, um in Erfahrung zu bringen, welcher mineralische Stickstoffvorrat unter der eigenen Fläche vorliegt. Damit lässt sich der Düngebedarf am genauesten ermitteln. Im Gegensatz dazu stellen Richtwerte lediglich statistische Mittelwerte aus vielen erhobenen Nmin-Proben dar.

Welche Methoden es insgesamt zur Herleitung eines Nmin-Wertes für die DBE gibt, kann den Informationen zu den Nmin-Richtwerten für die Winterungen 2025 entnommen werden.

Nmin-Richtwerte Sommerungen 2025 – erster Teil: Rüben und Sommergetreide [in kg/ha]

Boden Kultur Vorfrucht Nmin
0 bis 30 cm
Nmin
30 bis 60 cm
Nmin
60 bis 90 cm
Summe
leichter Boden
(S, lS, sU)
Rüben Halm- und Blattfrucht 21 16 12 49
Rüben ZF abf. 21 17 10 48
Rüben ZF w.h. 22 15 11 48
Sommergetreide alle 15 8 7 30
mittlerer Boden
(ssl, lU, sL, uL, L)
Rüben Halm- und Blattfrucht 22 20 16 58
Rüben ZF abf. 22 21 13 56
Rüben ZF w.h. 23 19 14 56
Sommergetreide alle 16 11 10 37
schwerer Boden
(utL, tL, T)
Rüben Halm- und Blattfrucht 26 22 17 65
Rüben ZF abf. 26 23 14 63
Rüben ZF w.h. 27 21 15 63
Sommergetreide alle 19 13 11 43

Rot = Korrektur des vorläufigen Wertes von > 10 kg/ha Nmin; Anpassung verpflichtend
Grün = Richtwert < 10 kg/ha Nmin zum vorläufigen Richtwert; freiwillige Anpassung


Nmin-Richtwerte für die Späten Sommerungen 2025: Mais, Kartoffeln und sonstige nicht gelistete Kulturen

Nun stehen auch die endgültigen Nmin-Richtwerte 2025 für die später im Jahr gesäten, bzw. gepflanzten Sommerungen Mais, Kartoffeln sowie alle nicht gelisteten Sommerungen (NN) für die Düngebedarfsermittlung (DBE) zur Verfügung.

Nmin-Richtwerte 2025 liegen auf ähnlich hohem Niveau wie die Vorläufigen Nmin-Richtwerte

Wie bereits bei den endgültigen Richtwerten für die Winterungen als auch den früh gesäten Sommerungen (Rüben und Sommergetreide) fallen auch die endgültigen Richtwerte für die spät gesäten Sommerungen im Vergleich zu den (vorerst unveränderlichen) Vorläufigen Nmin-Richtwerten im Mittel ähnlich hoch aus. Laut Klimaatlas NRW waren der Winter (Dezember bis Februar) bezogen auf das langjährige Mittel insgesamt überdurchschnittlich warm gepaart mit unterdurchschnittlichen Niederschlägen. Insbesondere der Dezember und Februar waren auffällig trocken. Somit hielten sich die Sickerwasserverluste an mobilem Nitrat-Stickstoff schließlich in Grenzen. Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen haben mitunter das Bodenleben stimuliert. Phasenweise wurde somit organisch gebundener Stickstoff mineralisiert und der mineralische Stickstoffpool gespeist.

Die Witterungsverläufe können jedoch regional sehr unterschiedlich ausgefallen sein. In Kombination mit der Bodenart und der Bewirtschaftungshistorie kann der mineralische Stickstoffvorrat unter den eigenen Flächen mehr oder weniger stark von den Richtwerten abweichen. Aus diesem Grund ist eine eigene Nmin-Bodenprobe zu empfehlen. Der Nmin-Wert hat einen großen Einfluss bei der Berechnung des N-Düngebedarfs mit Hilfe der DBE.

Nmin-Richtwerte Späte Sommerungen 2025: Mais, Kartoffeln (und nicht gelistete Kulturen (NN)) [in kg/ha]

Boden Kultur Vorfrucht Nmin
0 bis 30 cm
Nmin
30 bis 60 cm
Nmin
60 bis 90 cm
Summe
leichter Boden
(S, lS, sU)
Kartoffeln Halm- und Blattfrucht 28 15 10 53
Kartoffeln ZF abf. 27 15 8 50
Kartoffeln ZF w.h. 25 12 7 44
Mais Halm- und Blattfrucht 20 13 10 43
Mais ZF abf. 20 12 8 40
Mais ZF w.h. 18 10 7 35
NN**Sommer alle 23 13 9 45
mittlerer Boden
(ssl, lU, sL, uL, L)
Kartoffeln Halm- und Blattfrucht 27 19 13 59
Kartoffeln ZF abf. 26 18 11 55
Kartoffeln ZF w.h. 24 15 10 49
Mais Halm- und Blattfrucht 20 16 13 49
Mais ZF abf. 19 16 10 45
Mais ZF w.h. 18 13 9 40
NN**Sommer alle 22 16 12 50
schwerer Boden
(utL, tL, T)
Kartoffeln Halm- und Blattfrucht 36 24 14 74
Kartoffeln ZF abf. 33 23 13 69
Kartoffeln ZF w.h. 31 20 11 62
Mais Halm- und Blattfrucht 26 21 15 62
Mais ZF abf. 26 20 12 58
Mais ZF w.h. 23 17 11 51
NN**Sommer alle 29 21 13 63

Mais = Blattfrucht
Hinweis: Bei Leguminosen ist nur der Nmin-Wert von der Schicht 0-30 cm anzurechnen.
Rot = Korrektur des vorläufigen Wertes verpflichtend da über 10 kg Nmin/ha Abweichung zum vorläufigen Richtwert
Grün = Richtwert kann angepasst werden um Düngemittel einzusparen

Autor: Holger Fechner