Nitratdienst Oktober 2024


Der Nitratdienst berichtet über die Dynamik des mineralischen Stickstoffvorrats unter den Referenzflächen im Zeitraum von Anfang September bis Anfang Oktober. Die letzten Wochen waren in NRW geprägt von sowohl sonnenreichen wie auch regnerischen Tagen. Während es Mitte September überwiegen trocken blieb, kam es Ende September bis Anfang Oktober zu Niederschlägen. Dabei war das ganze Bundesland betroffen. Sowohl im Rheinland, Münsterland und Ostwestfalen sind an den Wetterstationen des DWD rund 100 mm Niederschlag im Beobachtungszeitraum gefallen. Am Niederrhein und im Münsterland ließ sich die Sonne mit einem Plus von 20 Stunden länger blicken (150 Stunden in Münster/Greven), als im übrigen Landesgebiet. Die Temperaturen sind zeitweise, überwiegend über Nacht, einstellig gewesen und maximal 17,2 °C im südlichen Rheinland (Nörvenich). Die Bodentemperaturen sind im Beobachtungszeitraum nicht unter 10 °C gefallen.
Die sonnenreiche und niederschlagsfreie Zeit wurde für die Ernte und Feldbestellung intensiv genutzt. Während Kartoffeln, Zuckerrüben und Silomais weiterhin fleißig geerntet wurden, wurde auch die Wintergerstenaussaat weitestgehend abgeschlossen. Die Bodentemperatur über 10°C ließ die Mikroorganismen im Boden weiterhin aktiv sein. Kombiniert mit der Bodenbearbeitung und dem damit verbundenen Sauerstoffeintrag, konnte Stickstoff mineralisiert werden. Im Durchschnitt weisen die Flächen mit Ölrettich als Zwischenfrucht (ZF) die niedrigsten Nmin-Werte (24 kg/ha) auf. Danach folgt Senf als ZF mit durchschnittlich 39 kg/ha. Dort wo seit der Ernte des Getreides eine oder mehrere Stoppelbearbeitungen stattgefunden haben, liegt der Durchschnittliche Nmin-Wert bei 71 kg /ha. In Dülmen wurde zur Wintergerste Gülle gefahren (47 kg/ha Gesamt-Stickstoff). Der Nmin-Wert der Fläche stieg von 64 kg/ha (0-90 cm im September) auf 100 kg /ha in 0-90 cm im Oktober. Die Zuckerrüben haben in den letzten Wochen weiterwachsen können und dabei Stickstoff aufgenommen. Bis auf eine Ausnahme hat keine der Referenzflächen mit Zuckerrüben einen Nmin-Wert über 50 kg/ha. Im Durchschnitt sind es 36 kg /ha. Grundsätzlich sind die Nmin-Werte zu dieser Jahreszeit, in Abhängigkeit von Bewirtschaftung, Düngung und organischer Substanz, sehr heterogen.
Auflagen zur Düngung bei der Herbstbestellung beachten
Die Sperrfrist auf Ackerland für Düngemittel mit wesentlichen N-Gehalt gilt seit dem 01.10. Alternativ dürfen Festmist (von Huf- oder Klauentieren), Kompost oder Champost bis zum 31.10. (für Nitratbelastete Flächen) bzw. bis zum 30.11. (für Nicht-Nitratbelastete Flächen) aufgebracht werden. Dabei handelt es sich um eine vorgezogene Düngung, die bei der DBE für die erste Hauptkultur im Folgejahr zu berücksichtigen ist. Details zu den Auflagen finden Sie unter www.duengung-nrw.de oder bei der Beratung an den Kreisstellen.
- Tabelle Nitratdienst Oktober 2024
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Autor: Lukas Otten